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pixabay.com | MasimbaTinasheMadondo

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Grüne Woche: Ramschfleisch und Billigmilch

Alle Jahre wieder eröffnet die Grüne Woche. Doch die Dumping-Stimmung in der Lebensmittelindustrie macht Bauern und Tieren sowie Umwelt und Klima zu schaffen.

Daran ändern auch die Appelle des Landwirtschaftsministers nichts, „auf mehr Qualität zu achten“. Immer mehr Bürger wehren sich gegen Antibiotika-Kühe und Pestizid-Salat.

Die goldenen Zeiten der Grünen Woche sind vorbei. Seit rund 90 Jahren – mit kriegsbedingten Unterbrechungen – präsentieren Landwirte aus Deutschland und der Welt hier am Anfang des Jahres in Berlin ihre Produkte. Doch der Widerstand gegen die „weltgrößte Fressmeile“ wächst. Seit die großen Lebensmittelkonzerne die Messe im Stadtteil Charlottenburg dominieren, begleitet auch der Aufschrei der Kritiker gegen die Industrialisierung der Landwirtschaft die Aussteller.

Die Politik stellt sich taub. Für Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) ist die Messe „die Schau der Leistung und des Stolzes von Land- und Ernährungswirtschaft“, bei der man „die Seele der Landwirtschaft spürt“. Bei der Eröffnung am Donnerstagabend gibt sich der Minister als Kämpfer gegen den Welthunger und für eine „gute Landwirtschaft auf der Höhe der Zeit“. Auch den Klimaschutz hat er nicht vergessen: Der dürfe nicht „auf Kosten der Ernährung betrieben werden“.

Trotz der vor 15 Jahren eingeführten Biohalle und sogenannten „Erlebnisbauernhöfen“ reißt die Kritik nicht ab. Die Gegner mobilisieren auch das sechste Jahr in Folge am Samstag unter dem Motto: „Wir haben es satt“. Sie machen mobil gegen Massentierhaltung, Antibiotika-Tierfutter, chemischen Dünger und das Aussterben der kleinbäuerlichen Landwirtschaft. „Die Landwirtschaft steht am Scheideweg: Wird unser Essen zukünftig noch von Bäuerinnen und Bauern für den Bedarf einer Region erzeugt oder von Konzernen, die für den Weltmarkt produzieren?“, fragt Jochen Fritz, Mitorganisator der „Wir haben es satt“-Demonstration.

Hier können Sie den Bericht weiterlesen

Neuer „Fleischatlas Deutschland Regional 2016“ Mit Daten und Fakten aus 16 Bundesländern. Heinrich-Böll-Stiftung und BUND fordern effektive Maßnahmen gegen Höfesterben.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | Susanne Götze 2016

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