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Keine Plastiktüten mehr – Vorbild Ruanda, Bangladesh, Bhutan

Nein, das ist kein Skandal, das Wort ist viel zu großartig dafür. Aber die Richtlinie, nach dem wenigstens die Plastiktüten zwar nicht abgeschafft, aber nicht mehr 0.20 Cents pro Tüte kosten, schlägt dem Fass der Boden aus. Von Rupert Neudeck

Ich dachte, ganz Deutschland würde röhren und geiern nach der Tagesschau, aber die Minen auch von einer so vernünftigen Frau wie der Umweltministerin sind ernst und gewichtig.

Man kann es der Tagesschau und der heute Sendung nicht oft genau ins Stammbuch schreiben, die Statistik des Plastiktüten-Verbrauchs wird über die Europäischen Länder gemessen. Wenn man einmal den Blick nach Afrika oder Südostasien wenden würde, genau Ruanda, dann würde man als Besucher in flagranti von einer Abordnung gepackt, die handfest ist.

Der am Flughafen Kanombe in Kigali ankommende Passagier wird von einem höflichen Angestellten des Flughafens aufgefordert, die Plastiktüte abzugeben. Schon ist die auch aus meinen Händen. Nein, nicht was Sie meinen, der Inhalt, der wird auf einer Bank ausgeschüttet und man kann für einen Dollar eine Jutetasche erstehen, muss das aber nicht. Alles in Ruanda läuft ohne Plastik, in jedem Geschäft wird versucht, Plastik zu vermeiden auch im Design der Firmenhersteller.

In Bangladesh zog man schon 2002 die Reißleine und verbot die Polyethylentüten. Bhutan soll 1999 schon vorher gekommen sein. Und diese Bestimmungen werden freundlich aber eindeutig überwacht. Der Direktor der Umweltbehörde in Dhaka, Muhammed Maududur Rashid Safdar, hat versichert. „Wir führend laufend Kontrollen durch in Geschäften und Fabriken, die Polyethylentüten produzieren und verkaufen könnten“.

In Ruanda funktioniert es auch an den nicht beobachteten Eingängen zum Land. Ich war vor einem Jahr bass erstaunt, als ich von der Demokratischen Republik Kongo aus Bukavu an den kleinen Grenzfluss kam, wo es einen kleinen Zoll-Visum-Übergangen gibt. Ich kam mit meinem Koffer und der Grenzbeamte sagte, ich solle den öffnen. Es kam mir merkwürdig vor. Der Angestellte pulte noch drei Plastik-Tüten aus meinem Koffer heraus, bevor er ihn frei gab.

Wir sollten uns also an Runda und Bangladesh und Bhutan ein Beispiel nehmen und nicht mehr so tun, als ob es gar keine Lösung gibt.

Quelle

Rupert Neudeck 2016Grünhelme 2016

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