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bigstock | pixelmann | Die Rangliste vergleicht 24 der weltgrößten Versicherer bezüglich ihrer Aktivitäten zu Kohle und Klimaschutz in den Bereichen Versicherungen und Investitionen sowie bei weiteren Klimaaktivitäten.

© bigstock | pixelmann | Die Rangliste vergleicht 24 der weltgrößten Versicherer bezüglich ihrer Aktivitäten zu Kohle und Klimaschutz in den Bereichen Versicherungen und Investitionen sowie bei weiteren Klimaaktivitäten.

Neue Kohle-Rangliste

Hannover Re stellt sich gegen den Markttrend – Die internationale Kampagne Unfriend Coal veröffentlicht heute zum zweiten Mal eine Rangliste, die die größten Versicherer und ihre Klimaschutzaktivitäten vergleicht.

Dabei zeigt sich in Europa eine große Dynamik gegen Kohle. Seit der im Jahr 2017 veröffentlichten Rangliste haben vier weitere der weltgrößten Versicherer ihre Kohle-Versicherungen massiv eingeschränkt, Allianz, Swiss Re, Munich Re und Generali – zusätzlich zu AXA, Zurich und dem französischen Rückversicherer SCOR.

Damit haben erstmals sieben Versicherer klimaschädliche Kohlegeschäfte in unterschiedlichem Maße von Versicherungen ausgeschlossen. Dies betrifft ein Drittel des gesamten Rückversicherungsmarktes. Insgesamt haben 19 Versicherer weltweit mit einem Anlagevermögen von mehr als 6 Billionen US-Dollar Kohle-Investitionen teilweise gestoppt.

Peter Bosshard, Koordinator der Unfriend Coal-Kampagne und Autor des Berichtes, sagt: „Einige der weltgrößten und vertrauenswürdigsten Versicherer verlassen den Kohlesektor und senden ein starkes Signal an Regierungen und Investoren, dass dieser dreckigste Energieträger keine Zukunft mehr hat. Nun werden wir uns auf die Nachzügler konzentrieren, um eine kritische Masse zu erreichen und Kohle unversicherbar zu machen.“

Dies betrifft vor allem Unternehmen in den USA, Japan und Australien. Mit Hannover Re ist auch eine deutsche Firma unter den Nachzüglern, der drittgrößte Rückversicherer weltweit. Hannover Re hat zwar im Mai mitgeteilt, dass in Kohleunternehmen ab 25 Prozent Kohle-Umsatz nicht mehr investiert wird, bisher weigert sich der Konzern aber auch bei seinem Versicherungsgeschäft Kohleprojekte auszuschließen. 

„In Bezug auf die europäischen Wettbewerber macht Hannover Re leider seinem Slogan ‚Somewhat different’ alle Ehre und stellt sich in eine Reihe mit den wenig Klima-verantwortlichen amerikanischen, australischen und japanischen Versicherern. Es ist höchste Zeit, dass Hannover Re diese fragwürdige Gesellschaft verlässt und ebenfalls aufhört, Kohle zu versichern“, erklärt Regine Richter, Energie-Campaignerin bei der Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald.

Die Rangliste vergleicht 24 der weltgrößten Versicherer bezüglich ihrer Aktivitäten zu Kohle und Klimaschutz in den Bereichen Versicherungen und Investitionen sowie bei weiteren Klimaaktivitäten. 18 Versicherer haben einen Fragebogen dazu beantwortet, alle aus dem europäischen und asiatisch-pazifischen Raum.

Swiss Re schneidet am besten ab, weil die Richtlinien des Unternehmens für Kohle-Versicherungen und -Investitionen am umfassendsten sind. So schließt Swiss Re Kohleunternehmen aus, die mehr als 30 Prozent ihres Stroms aus Kohle oder ihres Einkommens aus Kohlebergbau erwirtschaften und bietet diesen Unternehmen auch keine Versicherungen mehr an. Die Richtlinie bezieht sich auf neue und existierende Projekte und betrifft alle Geschäfte weltweit. Darüber hinaus gelten Investitions- und Versicherungsausschluss nicht nur für Kohle, sondern auch für Teersande und andere extrem klima- und umweltschädliche fossile Energieträger.

  • Download des vollständigen Reports
  • Allgemeine Informationen zur Unfriend Coal-Kampagne
  • urgewald.org | Zum vergrößern anklicken!
    Quelle

    Urgewald 2018

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