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Depositphotos | Francis52 | Die Nachfrage steigt, bei den Preisen ist das bisher nur partiell der Fall - immerhin sind sie aber weitgehend stabil geblieben.

© Depositphotos | Francis52 | Die Nachfrage steigt, bei den Preisen ist das bisher nur partiell der Fall – immerhin sind sie aber weitgehend stabil geblieben.

Photovoltaik-Weltmarkt: Nachfrage zieht an – Preise stabil bis leicht höher

Nach Angaben von Energytrend und PV Info Link scheint der Abwärtstrend bei den Preisen entlang der Photovoltaik-Wertschöpfungskette vorerst gestoppt. Dennoch gibt es Unterschiede bei den Entwicklungen – sowohl bei den verschiedenen Wertschöpfungsstufen als auch regional.

Zum Jahresende scheinen die Zeichen für die Photovoltaik-Hersteller sich auf Erholung umzustellen. „Die Marktnachfrage ist in dieser Woche gestiegen und die Lieferkette hat sich erholt. Die steigende Nachfrage lässt erwarten, dass sich die Dynamik im Upstream-Bereich und der gesamten Lieferkette verstärken wird“, schreiben die Analysten von Energytrend in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Update. Während bei Polysilizium und kristallinen Wafern eine steigende Nachfrage gab, sich die Preise aber kaum bewegten, gab es bei Zellen und Modulen regional einige Veränderungen bei den Preisen.

Polysilizium

Der hohe Lagerstand sorgte Energytrend zufolge dafür, dass sich die Preise bei Polysilizium nicht weiter erhöhten. Sie seien stabil. Mit Blick auf die Aufträge für Dezember zeige sich eine weiter steigende Nachfrage, die den Abbau der Lagerbestände bei den Herstellern vorantreiben dürfte. Der Preis für Polysilizium außerhalb Chinas habe bei 8,50 bis 10,20 US-Dollar pro Kilogramm gelegen.

Auch bei PV Info Link sieht man die steigende Nachfrage und zugleich kaum Bewegung bei den Preisen. Den durchschnittlichen Handelspreis außerhalb Chinas beziffern die Analysten mit 8,3 bis 9,0 US-Dollar pro Kilogramm.

Wafer

Bei Wafern sei ein Unterschied zwischen dem chinesischen und ausländischen Markt festzustellen. So hätten sich die Preise in China sowohl bei mono- als auch multikristallinen Wafern trotz steigender Nachfrage bislang kaum verändert. Doch für die nächste Woche sei mit steigenden Preisen zu rechnen, heißt es bei Energytrend.

PV Info Link sieht dabei schon einen leichten Preisanstieg bei multikristallinen Wafern aufgrund der Nachfragebelegung. Im Ausland seien die höheren Preise auch auf Wechselkursveränderungen zurückzuführen, die zu einer weiteren Erholung der Waferpreise führen dürften. Bei monokristallinen Wafern sehen die Analysten keinen Unterschied.

Im Ausland seien aufgrund der erhöhten Nachfrage die Preise für multikristalline Wafer bereits gestiegen, hieß es auch bei Energytrend weiter. Für monokristalline Wafer blieben sie bei etwa 0,38 bis 0,39 US-Dollar pro Stück. Doch die Kosten für multikristalline Wafer erhöhten sich auf 0,255 bis 0,275 US-Dollar pro Stück. Die Preise für Produkte aus schwarzem Silizium lagen außerhalb Chinas weiterhin bei 0,305 US-Dollar pro Stück.

Solarzellen

Deutliche Veränderungen hat Energytrend in dieser Woche bei den Solarzellen ausmachen können. Die Preise für monokristalline Solarzellen in China seien weitgehend unverändert geblieben, im Ausland dagegen gestiegen. Dies liege zum einen an der Notwendigkeit in China noch bis zum Jahresende Anlagen ans Netz zu bringen sowie am Momentum aus Europa bis zum Jahresende noch Vorräte anzulegen, schreiben die Analysten. Die Preise für multikristalline Solarzellen sind inner- und außerhalb Chinas wegen der erhöhten Nachfrage weiter gestiegen.

Nach Erhebungen von Energytrend kosten multikristalline Solarzellen außerhalb Chinas derzeit durchschnittlich etwa 0,103 US-Dollar pro Watt. Die Preise für herkömmliche Mono-Zellen bewegten sich zwischen 0,121 und 0,129 US-Dollar pro Watt. Für hocheffiziente monokristalline Solarzellen werde ein höherer Durchschnittspreis von 0,165 US-Dollar pro Watt aufgerufen.

PV Info Link sieht seit Mitte November einen leichten Anstieg der Nachfrage bei Solarzellen. Die Preise für multikristalline Zellen seien gestiegen, da es nach dem Zurückfahren der Kapazitäten oder der Umstellung auf monokristalline Solarzellen derzeit eine ausgewogene Situation von Angebot und Nachfrage gebe. Die höhere Nachfrage zum Jahresende dürfte dazu führen, dass sowohl die Preise bei multi- als auch mono-PERC-Zellen im Dezember weiter nach oben gehen. Letztere würden vor allem durch die Nachfrage aus dem Top-Runner-Programm in China profitieren. Auch im Ausland gebe es einen Aufwärtstrend, der etwa dadurch getrieben wird, dass es derzeit in Taiwan einen Installationsboom bis zum Jahresende gebe. Für mono-PERC-Zellen gibt PV Info Link die Preise für 0,168 bis 0,172 US-Dollar pro Watt an.

Module

Energytrend sah in dieser Woche keine Bewegung bei den Modulpreisen außerhalb Chinas. Sie lagen für multikristalline Produkte weiterhin zwischen 0,205 bis 0,265 US-Dollar pro Watt. Für effizientere Module etwas darüber. Bei den monokristallinen Modulen gibt Energytrend die Preisspanne für die herkömmlichen Modelle mit 0,242 bis 0,360 US-Dollar pro Watt und für Hocheffizienzprodukte mit 0,265 bis 0,380 US-Dollar pro Watt an. In China wiederum hätten sich die Preise bei hocheffizienten und besonders niedrigpreisigen Modulen leicht erhöht und seien ansonsten weitgehend stabil geblieben, so die Analysten von Energytrend.

Die starke Nachfrage in China im vierten Quartal und das Angewiesensein Europas auf die kostengünstigen Module aus chinesischen – statt südostasiatischen – Produktionen werde zu einer besseren Auslastung vieler Tier1- und Tier2-Hersteller in China führen, schreibt PV Info Link. Die Modulpreise seien dabei weitgehend stabil – in China und auch im Ausland.

Allerdings verweist PV Info Link darauf, dass nicht nur die Zellpreise in letzter Zeit gestiegen sind, sondern auch die Glaspreise. Im Dezember hätten viele Glashersteller ihre Preise um 10 bis 15 Prozent erhöht, was die Gesamtkosten für die Modulhersteller treibt. Zudem wird den Analysten zufolge gemunkelt, dass multikristalline Solarmodule signifikante Preisnachlässe sehen, wenn sie erst nächstes Jahr ausgeliefert werden. Daher müsse die Preisentwicklung bei diesen Modulen für 2019 noch vorsichtig bewertet werden.

Quelle

Der Bericht wurde von
der Redaktion „pv-magazine“
(Sandra Enkhardt) 2018
 verfasst
– der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von Sandra Enkhardt 2018 weiterverbreitet
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04/2018
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