‹ Zurück zur Übersicht
pixabay.com | geralt | Nicht nur Umweltschützer, sondern auch Hilfsorganisationen setzen auf Blockchain.

© pixabay.com | geralt | Nicht nur Umweltschützer, sondern auch Hilfsorganisationen setzen auf Blockchain.

Stromfresser Bitcoin

Der Preis für Bitcoins ist in den letzten Monaten explodiert. Damit wird das Schürfen neuer Münzen der digitalen Währung attraktiver. Immer mehr stromhungrige Computer tun nichts anderes mehr. Inzwischen haben 158 Länder der Welt einen kleineren Stromverbrauch als das Bitcoin-System.

Satoshi Nakamoto hat fast alles richtig gemacht. Der unbekannte Erfinder von Bitcoin wollte eine Währung schaffen, die von Staaten unabhängig ist und deren Besitzer anonym bleiben. Wem welche Münze gehört, wird daher in einem weltweiten verteilten Computer-Netzwerk verbucht und die Bitcoin-Besitzer werden nur durch eine Bitcoin-Adresse, aber nicht durch ihren Namen identifiziert.

Damit dieses System funktioniert, werden alle zehn Minuten die letzten Transaktionen mit allen Bitcoins in einem Datensatz festgehalten. Aus der Kette aller dieser Datenblöcke gehen folglich alle vergangenen Transaktionen mit jeder Münze und jedem Münzbruchteil hervor. Die Bitcoin zugrundeliegende Technologie nennt sich denn auch „Blockchain“ (englisch für Block-Kette).

Damit genügend Computer für den Unterhalt der Blockchain zur Verfügung stehen, werden deren Besitzer belohnt: Für ihre Rechenleistung bekommen sie frisch „geschürfte“ Bitcoins. „Bitcoin ist eine Demokratie mit Stimmengewicht nach Rechenleistung. Diese kann man nicht vortäuschen – man hat sie oder man hat sie nicht“, erklärt Luzius Meisser, Verwaltungsratsmitglied von Bitcoin Suisse, einem Broker für Kryptowährungen. „Um aber zu beweisen, dass man sie hat, muss man dauernd an sich sinnlose, aber schwierig zu lösende und einfach zu überprüfende Rechnungen ausführen.“ Bislang funktioniert dieses System prächtig. Nachhaltig ist es aber aus einem fast schon banalen Grund nicht: dem Stromverbrauch.

Stromverbrauch steigt in einem Monat um ein Viertel

Am Donnerstag, dem 30. November 2017 hatte das Bitcoin-Netz einen aufs Jahr hochgerechneten Stromverbrauch von 30 Terawattstunden, wie die Internetpublikation Digiconomist ausgerechnet hat. Wäre Bitcoin ein Land, läge es beim Stromverbrauch mittlerweile auf Platz 61 zwischen Bulgarien und Marokko. 158 Länder der Welt haben einen geringeren Stromverbrauch als Bitcoin. Wie lange Bitcoin auf Platz 61 bleibt, ist jedoch unbekannt.

Am 1. November lag Bitcoin noch auf Platz 67 mit einem Stromverbrauch von 24 Terawattstunden pro Jahr. Innerhalb eines Monats ist der Stromverbrauch also um ein Viertel gestiegen. Bei gleichbleibendem Wachstum würde der Stromverbrauch des Bitcoin-Netzwerks somit den derzeitigen globalen Stromverbrauch im April 2020 übersteigen.

Hier können Sie den Hintergrund weiterlesen

Quelle

Der Hintergrund wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (Aus Chiang Mai (Thailand) Christian Mihatsch) 2017 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden! 

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren