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Technik macht die Welt sauberer

Rund 3300 Aussteller demonstrieren auf der Weltleitmesse IFAT in München, dass die dazu notwendigen Technologien bereitstehen.

Die Welt ein gutes Stück sauberer zu machen, Ressourcen zu schonen sowie gute Luft und klares Wasser zu erhalten – dafür braucht es modernste Maschinenbautechnik. Rund 3300 Aussteller demonstrieren auf der Weltleitmesse IFAT in München, dass die Technologien bereitstehen, um Wertstoffe effizient zu trennen und zu recyceln, Gewässer von Plastikabfällen zu befreien oder verschmutzte Luft zu reinigen. Die Maschinenbauer aus Deutschland nehmen hierbei eine führende Rolle ein.

„Umwelttechnik ist Maschinenbau“, betonte Richard Clemens, Geschäftsführer VDMA Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate, zum Auftakt der IFAT vor Journalisten. „Und wir verfügen in Deutschland zudem über eine hervorragende Forschungslandschaft, die gemeinsam mit der Industrie an weiteren Lösungen arbeitet.“

Der Bedarf an modernster Umwelttechnik wird schon aufgrund der Demographie immer weiter steigen. „Das Interesse und die Erwartungen an Umwelttechnologien nehmen weltweit rasant zu. Denn die Herausforderungen, die durch eine größer werdende Weltbevölkerung, die zunehmende Urbanisierung und Industrialisierung sowie steigende Mobilität entstehen, sind gewaltig“, sagte Dr. Marcus Höfken, Vorstandsmitglied VDMA Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate und Vorstandsvorsitzender der INVENT Umwelt- und Verfahrenstechnik AG. Dies sind aber auch genau die Kernkompetenzen des deutschen Maschinenbaus, fügte er hinzu. „Hier werden Technologien und Prozesse entwickelt und Anlagen gebaut, die nachhaltige Entwicklung weltweit ermöglichen“, betonte er.

Live-Demonstrationen zeigen modernes Recycling

Höfken nannte verschiedene Beispiele für moderne Umwelttechniken, die auf der IFAT ausgestellt werden. So sorgen etwa innovative Belüftungssysteme dafür, dass in Abwasserreinigungsanlagen bis zu 30 Prozent der benötigten Gebläse-Energie eingespart werden. Neue 3D-Verfahren ermöglichen es, sehr komplexe Strömungsvorgänge bereits im Planungsstadium exakt zu simulieren. Live-Demonstrationen auf der IFAT zeigen, wie mineralische Bau- und Abbruchabfälle aufbereitet und recycelt werden können. Ein besonderes Augenmerk legte Höfken auf die Problematik des Plastikmülls in Gewässern. „Der unschöne Gedanke an einen zunehmenden Anteil von Mikroplastikpartikeln in der Umwelt und somit auch in der Nahrungskette hat bereits zu zahlreichen privaten und privatwirtschaftlichen sowie von der Bundesregierung geförderten Initiativen/Projekten geführt“, sagte er. „Unsere Mitgliedsfirmen beherrschen die grundlegenden Technologien zur Trennung der festen Mikropartikel von der flüssigen Phase und warten darauf, dass die Rahmenbedingungen definiert werden, an denen die Branche sich orientieren kann. Im Wesentlichen müssten hier nur die Partikelgrößen definiert werden, die aus dem Abwasser entfernt werden sollen. Dann können entsprechende Produkte wie Filter zur Fest-Flüssigtrennung angepasst und angeboten werden.“

Gute Konjunktur in den Fachzweigen des Maschinenbaus

Wie breit das Thema Umwelttechnik im Maschinenbau verankert ist, zeigt sich auch daran, dass der VDMA mit sechs Fachverbänden auf der Messe vertreten ist: Abfall- und Recyclingtechnik, Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate, Allgemeine Lufttechnik, Armaturen, Kompressoren, Druckluft und Vakuumtechnik sowie Pumpen + Systeme. Und alle sechs Fachverbände berichten derzeit über eine gute Konjunktur, erläuterte VDMA-Fachverbandsgeschäftsführer Clemens.

Die überwiegend mittelständisch strukturierten Unternehmen der Verfahrenstechnik erreichten 2017 im Export einen Wert von 5,6 Milliarden Euro und blieben damit gegenüber dem Vorjahr stabil. China behauptete sich dabei mit einem Zuwachs von 19,1 Prozent auf 593 Millionen Euro als größter Abnehmer verfahrenstechnischer Maschinen und Apparate vor den USA.

In der Allgemeinen Lufttechnik sorgt eine hohe Auslandsnachfrage ebenfalls für positive Grundstimmung – trotz des Hemmnisses steigender Material- und Personalkosten. So rechnet die viertgrößte Teilbranche des Maschinenbaus nach einem Umsatzwachstum von 5 Prozent und einem voraussichtlichen Produktionsvolumen von 14,8 Milliarden Euro (2017) auch für 2018 mit einem Umsatzplus von 5 Prozent. Der Export der Branche wuchs 2017 um 2 Prozent auf rund 10,6 Milliarden Euro.

Ein Exportaufschwung um 7,4 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro im Jahr 2017, ein Umsatzplus von 4 Prozent gegenüber 2016 sowie ein nominales Auftragsplus von 11 Prozent stellt die Industriearmaturenhersteller sehr zufrieden. Das Auslandsgeschäft der Branche profitierte von der robusten Nachfrage aus China, der Belebung der Wirtschaft in den USA und der starken Nachfrage aus Europa.

Ein Umsatzplus von 3 Prozent und volle Auftragsbücher lassen die Hersteller von Abfall- und Recyclingtechnik auf einen über das Jahr 2018 reichenden dynamischen Konjunkturverlauf hoffen. Waren noch vor zwei Jahren hohe Exporte die alleinige Stütze der Branchenkonjunktur, so sprang – bedingt vor allem durch die Novellierung der Gewerbeabfallverordnung sowie das neue Verpackungsgesetz – 2017 auch die Inlandsnachfrage an. Dies sorgt dafür, dass sich die Exportquote im Jahr 2018 auf 64 Prozent einpendeln wird.

Endlich wieder angezogen hat auch die Konjunktur für die Hersteller von Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik sowie von Pumpen und Systemen, die 2017 jeweils ein Plus im Auftragseingang von 3 Prozent vermeldeten. Bei realisierten Umsätzen von 3 Prozent über Vorjahresniveau legten auch die Exporte von Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik im Jahr 2017 um 2,4 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro zu. Die deutschen Pumpenexporte wiesen 2017 einen Zuwachs von 7 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro aus.

Quelle

VDMA | Monika Mages 2018 | Der VDMA vertritt mehr als 3200 Betriebe des mittelständisch geprägten Maschinen- und Anlagenbaus. Mit 1,35 Millionen Erwerbstätigen im Inland und einem Umsatz von 226 Milliarden Euro (2017) ist die Branche größter industrieller Arbeitgeber und einer der führenden deutschen Industriezweige insgesamt.

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