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Energiewende: Schwungradspeicher als Alternative zur Batterie

Speichertechnologien haben eine immense Bedeutung für den Erfolg der Energiewende.

Eine Initiative von Wissenschaftlern an der Leuphana Universität Lüneburg sieht in der Schwungrad-Speichertechnologie eine neue umweltfreundliche Lösung zur Energiepufferung.

Lüneburg. Nicht nur Akkus oder Batterien sind in der Lage, Energie zu speichern. Im Formel 1-Rennsport kommen seit einiger Zeit Schwungradspeichersysteme zum Einsatz, sogenannte Kinetic Energy Recovery Systeme (KERS). Sie speichern Energie mit Hilfe sehr schnell drehender Schwungräder. Bei einer Veranstaltung an der Leuphana Universität Lüneburg haben Wissenschaftler und Praktiker diese Technik jetzt als umweltfreundliche Speicherlösung für die Energiewende ins Gespräch gebracht.

Aktuell bestimmen chemische Speichermedien die Diskussion, wenn es darum geht, überschüssige Energie vorübergehend aufzufangen. Sie sind allerdings mit einer Reihe von Problemen behaftet, denn Akkus oder Batterien haben eine schlechte Umweltbilanz. Sie bestehen aus teilweise giftigen Materialien, deren Entsorgung schwierig ist. Auch die Verwendung „kritischer“ Rohstoffe, wie beispielsweise der Seltenen Erden und fehlende Produktionskapazitäten in Deutschland spielen beim direkten Technologievergleich eine Rolle.

Die Leuphana-Nachhaltigkeitswissenschaftler Professor Erik Hansen und Professor Stefan Schaltegger am Centre for Sustainability Management (CSM) beschäftigen sich mit der Frage, wie man die Kommerzialisierung und Verbreitung alternativer, umweltfreundlicherer Speichertechnologien unterstützen kann. Sie organisierten deshalb einen internationalen Workshop zur Schwungradspeichertechnologie. Hansen und Schaltegger erläutern die Attraktivität der Technologie: „Schwungradspeicher bieten wegen ihres auf der Mechanik beruhenden Prinzips wesentliche Umweltvorteile und können bei entsprechender Weiterentwicklung auch ökonomisch eine wettbewerbsfähige Alternative darstellen“.

Die Lüneburger Wissenschaftler unterstützen die Weiterentwicklung der Nischen-Technologie durch die Vernetzung verschiedener nationaler und internationaler Akteure und erforschen die so entstehenden Innovationsprozesse. Mit führenden Experten aus Industrie und Wissenschaft, u.a. der technischen Universitäten Braunschweig und Darmstadt, diskutierten sie an der Leuphana Universität Lüneburg mögliche Anwendungsfelder für Schwungradspeicher. Dabei zeigte sich unter anderem, dass sich diese Technik auch für die Stabilisierung von Stromnetzen eignet, etwa zum Management der unregelmäßig anfallenden erneuerbaren Energien aus Wind und Sonne. Das macht das Verfahren für Hansens Arbeit als Gastprofessor für das Management der Energiewende im Rahmen des Lüneburger Innovations-Inkubators besonders interessant.

Veranstalter und Teilnehmer, unter ihnen Dr. Frans Thoolen vom Centre for Concepts in Mechatronics aus den Niederlanden und Dr. Hans K. Asper von der ETH Zürich, werten den Workshop als Erfolg und sehen gute Chancen für die Entwicklung der Schwungradspeicher-Industriebranche.   

Weitere Informationen:
T6 – ein neuer Schwungradspeicher
Schwungrad-Energie-Speicher

ZDF – Planet E – Schwungradspeicher
In der Sendung „Schwungradspeicher“ in der ZDF-Reihe „Planet E“ sind wir ab Minute 11 vertreten

Quelle

Leuphana Universität Lüneburg 2015

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