‹ Zurück zur Übersicht
Fotolia.com | PatrickHermanns

© Fotolia.com | PatrickHermanns

In Deutschland wird an der Entwicklung neuer Atomreaktoren und Atomwaffen geforscht

Deutschland hat den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet und das Ende der Nutzung der Atomenergie beschlossen. Dennoch gibt es staatlich finanzierte Forschungen in Deutschland, um neue Generationen von Atomkraftwerken, z.B. mit Thoriumflüssigsalzreaktoren, sowie neue atomwaffentaugliche Materialien zu entwickeln.

Unter dem Deckmantel der angeblichen Sicherheitsforschung, gibt es – unbekannt in der Öffentlichkeit, nicht diskutiert in der Fachöffentlichkeit, geschweige denn in der Politik – insbesondere an KIT Nuklear Instituten in Karlsruhe sowie am europäischen Institut für Transurane (JCR-ITU) Forschungen für die Entwicklung der vierten Generation von Atomreaktoren.

Diese Forschungen sind geeignet z.B. für die Entwicklung Kleiner Modularer Reaktoren (SMR), die auch andere europäische Länder unter EURATOM und mit nationalen Mitteln vorantreiben. SMR sind besonders bedrohlich für die Welt, weil sie dezentral massenhaft aufgebaut werden könnten, womit sich atomare Unfallgefahren und Terrorziele potenzieren würden.

Schlimmer noch: Diese Forschungen am KIT können gleichzeitig zur Entwicklung neuer Atomwaffenmaterialien führen, erbrütet aus Thorium, welches bislang als atomwaffenuntauglich galt. Damit werden in Deutschland mit öffentlichen Mitteln aus dem Bundesforschungsministerium und aus EURATOM-Mitteln neue Generationen von Atomreaktoren und Atomwaffen entwickelt.

Auf der Basis des EU-Programmes SAMOFAR missachtet das Bundesforschungsministerium damit einerseits den gesetzlichen Auftrag, wonach neue Atomreaktoren nicht mehr gebaut und entwickelt werden dürfen und andererseits die internationalen Verpflichtungen zum Atomwaffensperrvertrag.

Eine Autorengruppe, die verständlicherweise anonym bleiben möchte, hat umfangreiche Recherchen, klar belegt mit öffentlich zugänglichen Quellen, zusammengetragen.

Es ist erschreckend, was im Atomland Deutschland noch möglich ist und sogar staatlich unterstützt wird. Vielleicht hilft die Veröffentlichung dieses Papieres, dass endlich eine stärkere Bewegung in Deutschland zum Ausstieg aus EURATOM führt und die Forschungen in Karlsruhe am KIT zu neuen Atomreaktoren und Atomwaffenmaterialien beendet werden.

Quelle

Hans-Josef Fell 2016Präsident der Energy Watch Group (EWG) und Autor des EEG

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren