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bigstock | ChrisVanLennepPhoto | Mehr Wärme, stärkerer Wind, größere Wellen.

© bigstock | ChrisVanLennepPhoto | Mehr Wärme, stärkerer Wind, größere Wellen.

Meeresforschung: Klimawandel schaukelt Wellen hoch

Mit dem Fortschreiten des Klimawandels sind Küsten zunehmend von Erosion bedroht. Das geht aus einer neuen Studie hervor, in der Forscher nachweisen, dass die Wellenenergie proportional zur Oberflächentemperatur zunimmt.

In Australien könnte die bekannte Panoramastraße Great Ocean Road entlang der Südküste bald unpassierbar werden. Verantwortlich sind jedoch keine großen Stürme, vielmehr werden permanent Kliffs unterspült und Sandstrände abgetragen, heißt es in einem Regierungsbericht. Die beteiligten Wissenschaftler vermuten, dass der Meeresspiegelanstieg die Erosion beschleunigt.

Die Küstenerosion wird hauptsächlich durch Wellen verursacht. Steigt der Meeresspiegel, gelangen die Wellen weiter ins Land. Spanische Forscher fanden nun allerdings heraus, dass nicht nur der Meeresspiegel steigt, sondern auch die Kraft der Wellen mit dem Klimawandel zunimmt.

Bereits vorher war bekannt, dass besonders in stürmischen Jahreszeiten hohe Wellen immer größer werden. In der neuen Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift Nature Communications erschien, untersuchten die Forscher nun die Energie, die von den Wellen transportiert wird. Diese Wellenleistung bestimmt, mit welcher Kraft die Wellen schließlich auf die Küste wirken. Diese Angabe ist aussagekräftiger als die gemittelte Wellenhöhe allein.

Starke Zunahme rund um die Antarktis

Das Ergebnis: Die Leistung der Wellen stieg seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts weltweit jährlich um 0,4 Prozent an. Seit 1993 beschleunigte sich die Zunahme gar auf 2,3 Prozent jährlich. Dabei gibt es allerdings regionale Unterschiede.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Kraft der Wellen im Südpolarmeer rund um die Antarktis besonders stark zugenommen hat. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts erhöhte sich die auf die Wasseroberfläche übertragene Energie dort um fast 0,6 Prozent pro Jahr. Für den gesamten Zeitraum ergibt das einen Anstieg um ein Drittel. Im Indischen Ozean und im Atlantik fällt der Effekt nur halb so stark aus.

Auf der Nordhalbkugel geht die Wellenenergie tatsächlich seit 1990 leicht zurück. Grund dafür könnte der kalte Fleck im Nordatlantik sein, an dem sich der Ozean möglicherweise durch eine Abschwächung des Golfstroms abkühlt.

Stärke der Wellen und Oberflächentemperatur hängen zusammen

Hier können Sie den Bericht weiterlesen

Quelle

Der Bericht wurde von
der Redaktion „klimareporter.de“ (Svea Busse) 2019 verfasst – der Artikel
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