‹ Zurück zur Übersicht
news.stanford.edu | John Bargar | Überflutungsgebiet des Colorado River

© news.stanford.edu | John Bargar | Überflutungsgebiet des Colorado River

Mikroorganismen halten Klimawandel auf

Erkenntnisse für umweltpolitische Entscheidungen wichtig. Mikroorganismen verweigern zeitweise die Aufnahme von Kohlenstoff und dämmen damit das Voranschreiten des Klimawandels ein, wie Forscher der Stanford University herausgefunden haben.

Diese Erkenntnis ist wichtig für umweltpolitische Entscheidungen. „Mit unserer Studie gewinnen wir neue Einsichten in die Mechanismen der Erhaltung von Kohlenstoff in Erdschichten, die wenig oder gar keinen Sauerstoff enthalten“, sagt Forscherin Kristin Boye.

Neues Reservoir erforscht

Laut der Wissenschaftlerin sind Mikroorganismen wählerisch. Sie verschmähen die kohlenstoffhaltigen, also organischen Teile, die ihnen nicht genügend neue Energie verschaffen. Das bedeute aber nicht, dass dieser Kohlenstoff für alle Zeit aus der Atmosphäre verschwindet. Weil er wasserlöslich ist, kann er versickern und in nahegelegenen sauerstoffreichen Gewässern landen, wo sich dort lebende Mikroorganismen über ihn hermachen.

Derzeit werden diese Mechanismen in Klimamodellen, die Prognosen zur Klimaveränderung erlauben, nicht berücksichtigt. Der Fokus liegt bisher auf den Auswirkungen des enzymatischen Abbaus von Kohlenstoff und anderen Ursachen für dessen Verwertung. „Böden und Sedimente sind ein großes dynamisches Reservoir für Kohlenstoff“, sagt Scott Fendorf, Professor für Biogeochemie des Bodens. „Deshalb streiten wir darüber, wie viel Zeit vergeht, bis Kohlenstoff im Boden abgebaut und als Kohlendioxid in die Atmosphäre entlassen wird.“

Energiegewinn entscheidend

Die Forscher haben ihre Proben in Überflutungsgebieten des Colorado River in Colorado und New Mexico gewonnen. Mikroorganismen verbrauchen Kohlenstoff in Anwesenheit von Sauerstoff oder Schwefel für ihren Stoffwechsel. Produkte sind Kohlendioxid und Schwefeldioxid, die in die Atmosphäre entweichen. In schwefelreichen Sedimenten gewinnen sie durch die Verstoffwechselung des ebenfalls anwesenden Kohlenstoffs weniger Energie als sie aufwenden müssen. Also lassen sie es bleiben. Der Kohlenstoff verbleibt im Boden.      

Quelle

pressetext.redaktion | Wolfgang Kempkens 2017

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren