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Ozonloch auf Schrumpfkurs

Das Ozonloch über der Antarktis schrumpft trotz Vulkanausbrüchen weiter.

Das ist das Ergebnis einer Studie, die US-amerikanische und britische Wissenschaftler am Donnerstag im Fachmagazin Science veröffentlicht haben. Demnach ist das Ozonloch seit dem Jahr 2000 um vier Millionen Quadratkilometer kleiner geworden. Im vergangenen Herbst hatten Wissenschaftler die größte Ausdehnung des Lochs gemessen – nach den Ausbrüchen des Vulkans Calbuco in Chile war es über 20 Millionen Quadratkilometer groß gewesen.

Aufgrund dieser Messungen hatten viele Wissenschaftler bezweifelt, dass das Ozonloch tatsächlich schrumpft. Vulkane emittieren zwar kaum Chlor in die Atmosphäre, das die Ozonschicht direkt zerstören könnte. Allerdings setzen die Ausbrüche viele kleine Partikel frei, durch die sich mehr Wolken in der Stratosphäre bilden. In diesen Wolken finden dann die Reaktionen statt, die das Ozon zersetzen.

Die Forscher um die Atmosphärenchemikerin Susan Salomon haben für die Studie erstmals die Ozonkonzentrationen im September gemessen. Das Ozonloch hat normalerweise im Oktober – im antarktischen Frühling – seine größte Ausdehnung. Deswegen wurden die meisten Untersuchungen zum Ozonloch bisher in diesem Monat durchgeführt. Salomon konnte zeigen, dass die Menge der Chlorradikale im September weiter abgenommen hat und sich das Ozonloch voraussichtlich bis Mitte des Jahrhunderts schließen wird.

Das Ozonloch wird wesentlich durch die Freisetzung von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKWs) verursacht, die bis in die 1980er Jahre hinein unter anderem in Kühlschränken, Klimaanlagen und Spraydosen eingesetzt wurden. Im Jahr 1987 wurde das Montreal-Protokoll verabschiedet, das die FCKW-Verwendung weltweit verbot. Es gilt als das erfolgreichste Abkommen der internationalen Umweltpolitik.

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (fme) 2016 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!

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