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pixabay.com | feraugustodesign | Von Ende 2011 bis Anfang 2017 herrschte in Kalifornien eine schwere Dürre. Um die heimische Landwirtschaft zu schonen, wurden ihr erst Mitte 2015 Einschränkungen bei der Bewässerung auferlegt.

© pixabay.com | feraugustodesign | Von Ende 2011 bis Anfang 2017 herrschte in Kalifornien eine schwere Dürre. Um die heimische Landwirtschaft zu schonen, wurden ihr erst Mitte 2015 Einschränkungen bei der Bewässerung auferlegt.

Wassermangel heizt Klimawandel an

Besonders in heißen und trockenen Weltgegenden ist die Landwirtschaft auf künstliche Bewässerung angewiesen. Nur so können Ernten erhöht oder auch nur gesichert werden.

Die Bewässerung beeinflusst aber auch das Klima vor Ort, indem sie für Kühlung sorgt. Das war bereits bekannt, doch eine Studie zeigt nun, dass der Kühlungseffekt an Tagen mit Temperaturextremen deutlich größer ist als an Tagen mit mittlerem Klima. Die Studie von Schweizer, US-amerikanischen und belgischen Wissenschaftlern ist im Fachmagazin Journal of Geophysical Research frei zugänglich.

Das Ergebnis der Studie hört sich nach keiner großen Sache an, ist aber von Bedeutung. Und zwar aus zwei Gründen. Zum einen könnte der ausgeprägte Kühlungseffekt in einigen Regionen sogenannte Erwärmungstrends verdeckt haben. Vereinfacht ausgedrückt: Eigentlich wäre es dort durch den Klimawandel schon viel heißer, durch die kühlende Wirkung der künstlichen Bewässerung macht sich das aber noch nicht direkt bemerkbar.

Zum anderen lässt die Studie die Aussichten für einige Regionen, die schon heute an Wassermangel leiden, recht düster erscheinen. Beispiel Mittelmeer: Dort wird gerade an heißen Sommertagen landwirtschaftliche Bewässerung besonders dringend gebraucht – also genau dann, wenn die Flüsse, aus denen das Wasser entnommen wird, durch die Hitze beinahe ausgetrocknet sind.

Die Forscher gehen davon aus, dass im Mittelmeerraum bereits heute fünfmal mehr Wasser für Bewässerungszwecke benötigt wird, als aus Flüssen genutzt werden kann. Mit zunehmendem Klimawandel wird es rund ums Mittelmeer aber noch heißer und trockener. Dann wird noch weniger Wasser zur Verfügung stehen, um die Felder zu bewässern. Und damit wird es auch weniger Kühleffekte geben. Als Ergebnis ist sogar eine beschleunigte Erwärmung zu erwarten, warnen die Wissenschaftler.

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (vk) 2017 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!      

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