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pik-potsdam.de | Die international bedeutendste Auszeichnung für Pioniere der Nachhaltigkeitsforschung wird im Herbst an den Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Hans Joachim Schellnhuber, verliehen.

© pik-potsdam.de | Die international bedeutendste Auszeichnung für Pioniere der Nachhaltigkeitsforschung wird im Herbst an den Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Hans Joachim Schellnhuber, verliehen.

Weltweit wichtigster Umweltpreis für Potsdamer Klimaforscher Schellnhuber

Der renommierte „Blue Planet Prize“ geht in diesem Jahr an den Klimawissenschaftler und Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Hans Joachim Schellnhuber. Das gab die japanische Asahi-Glass-Stiftung heute in Tokio bekannt.

Ihr mit 50 Millionen Yen dotierter Blue Planet Prize ehrt Vordenker, die entscheidende Ansätze zur Lösung globaler Umweltprobleme vorgelegt haben. Schellnhuber erhält den Preis für seinen wegweisenden Beitrag zur Etablierung der Zwei-Grad-Grenze der globalen Erwärmung, auf die sich die Staaten der Welt im Klimavertrag von Paris geeinigt haben. Zudem habe der Physiker Schellnhuber die Erdsystemanalyse als wissenschaftliches Feld maßgeblich gestaltet, erklärte die Stiftung, und das einflussreiche Konzept der Kippelemente entwickelt.

Die Liste der bisherigen Preisträger des Blue Planet Prize liest sich wie ein ‚Who is Who‘ der internationalen Umweltforschung: Sie reicht von Syukuro Manabe über Charles D. Keeling, Bert Bolin, Susan Solomon oder etwa James Hansen. Der Preis wurde im Jahr des Erdgipfels in Rio ins Leben gerufen und mittlerweile im 26. Jahr an herausragende Persönlichkeiten oder Organisationen verliehen. Schellnhuber ist erst der zweite deutsche Preisträger, der mit dem hoch angesehenen Blue Planet Prize ausgezeichnet wird. Zusammen mit ihm erhält die Ökosystemforscherin Gretchen Daily von der US-Universität Stanford die Auszeichnung.

Mit dem Preis ehrt die Asahi Glas Stiftung Schellnhubers „gewaltige Leistung beim Aufbau der wissenschaftlichen Basis zur Erhaltung der Umwelt“ und die von ihm am PIK erzielten „erstaunlichen Fortschritte im Verständnis des Erdsystems“, heißt es in der Begründung der Jury. Besonders hervorgehoben wird dabei unter anderem seine Leistung in der Kommunikation von Forschungsergebnissen an die Politik: „Sie und Ihre Kollegen haben sich daran gemacht, politikrelevante Naturphänomene zu identifizieren und entsprechende Warnungen an Politikvertreter auszusprechen zu kritischen Grenzwerten, die nicht überschritten werden sollten“, so das Gremium.

„Diese Warnungen waren nicht nur an die Politik gerichtet, sondern auch an die Öffentlichkeit, und haben damit die Wahrnehmung für die großen Umweltthemen geschärft. Zusammengenommen haben diese Aktivitäten unter Ihrer Führung einen profunden Einfluss auf die Wirtschaftsweise der Welt und auf das Bewusstsein für unsere gemeinsame Umwelt.“

„Vom Weltall betrachtet sehen wir unseren Heimatplaneten als zerbrechliche blaue Murmel, inmitten endloser Dunkelheit“, erklärte Schellnhuber. „Es ist offenkundig, dass wir die Erde mit äußerster Sorgfalt behandeln müssen. Für den Blue Planet Prize 2017 bin ich deshalb zutiefst dankbar. Gleichzeitig bin ich erfüllt von Demut vor der Herausforderung, unsere gemeinsame Heimat für künftige Generationen zu bewahren.

Wir Klimaforscher haben zwei Aufgaben zugleich zu erfüllen: Wir müssen die äußerst komplexen Prozesse enträtseln, die unsere planetare Umwelt zusammenhalten. Und wir müssen Verantwortung übernehmen, indem wir unsere Erkenntnisse schonungslos sowohl an Entscheider in Wirtschaft und Politik als auch an die breite Öffentlichkeit kommunizieren. Gerade letzteres ist in Zeiten der ‚alternativen Fakten‘ und ‚fake News‘ keine leichte Aufgabe. Es geht also darum, die Vernunft zu verteidigen gegen den Aberglauben, und es geht darum, Moral gegen Ideologie zu setzen. All dies verkörpert für mich der Blue Planet Prize.“

Neben Schellnhuber wird in diesem Jahr die US-amerikanische Ökologin Gretchen Daily ausgezeichnet.

Quelle

Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung 2017

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