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Das Ei zu Ostern vom Huhn von morgen

Töten männlicher Küken: Bio-Branche zeigt, dass es anders geht.

Kein Osterfest ohne bunt bemalte Ostereier. Aber nicht nur jetzt, sondern über das ganze Jahr hinweg werden in Deutschland immer mehr Eier gegessen: lag der Pro-Kopf-Verbrauch 2008 noch bei 208 Eiern waren es 2016 bereits 235. Dabei wird es den Deutschen immer wichtiger, unter welchen Bedingungen die Hühner leben, die ihre Eier legen. Im Rahmen des Ökobarometers 2016 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft gaben beispielsweise zwei Drittel der Befragten an, regelmäßig Bioeier zu kaufen.

Wie es den Brüdern der Legehennen ergeht, lässt sich jedoch nicht an der Kennzeichnung auf den Hühnereiern ablesen. Für viele Verbraucherinnen und Verbraucher ist die Information, dass jährlich über 50 Millionen männliche Küken unmittelbar nach dem Schlüpfen getötet werden trotzdem nicht neu. Weder legen die Hähne Eier noch lohnt die Mast der männlichen Tiere.

Zahlreiche Initiativen und Projekte haben sich diesem inakzeptablen Zustand angenommen und versuchen dies zu ändern. Wie so oft hat die Mehrzahl ihre Wurzel in der Bio-Branche – speziell in der Naturkost-Branche. Denn hier gibt man sich traditionell nicht mit den Vorgaben der EU-Öko-Verordnung zufrieden, sondern strebt nach deutlich höheren Standards.

Mit steigendem Erfolg der Initiativen und dem damit verbunden Verbraucherinteresse hat auch die Bundespolitik Änderungen angekündigt, die das Töten frisch geschlüpfter männlicher Küken, der so genannten Bruderhähne, verhindern sollen. Die durch Landwirtschaftsminister Schmidt angekündigte Technologie, mit der bereits vor dem Schlüpfen das Geschlecht festgestellt werden kann, lässt jedoch auf sich warten.

Für Verbraucherinnen und Verbraucher, die Eier von Hühnern kaufen wollen, deren Brüder nicht direkt nach dem Schlüpfen getötet wurden, lohnt der Gang in den nächsten Bioladen.

„Mobile Ställe, Aufzucht der Bruderhähne oder die Züchtung des Öko-Huhns von morgen, all diese Innovationen und Projekte können durch den Kauf der entsprechenden Bio-Eier direkt unterstützt und gefördert werden. Immer mehr Kundinnen und Kunden sind ethische Aspekte wichtig, natürlich auch über den Bereich der Hühnerhaltung hinaus. Es lohnt sich also, den Bio-Laden oder Bio-Supermarkt um die Ecke zu besuchen und die zusätzlichen ladenspezifischen Schwerpunkte, wie Regionalität, Unverpackt oder Fairtrade zu entdecken. Natürlich nicht nur an Ostern“, fasst Elke Röder, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Naturkost Naturwaren (BNN) e.V. zusammen.

Mehr Informationen über einzelne Projekte erhalten Sie unter folgenden Links:

Quelle

Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) e.V. 2017

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