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pixabay.com | creil91 | Mit 3D-Druckern lässt sich fast alles drucken und so Material, Energie und Treibhausgas einsparen. Jedenfalls theoretisch.

© pixabay.com | creil91 | Mit 3D-Druckern lässt sich fast alles drucken und so Material, Energie und Treibhausgas einsparen. Jedenfalls theoretisch.

Ein Traum von Technik

3D-Drucker könnten helfen, einige der drängendsten Umweltprobleme zu lösen und den Ausstoß von Klimagasen deutlich zu reduzieren. Bis dahin ist es jedoch noch ein sehr weiter Weg. 

Es ist ein alter Menschheitstraum: eine neue Technik zu erfinden, die quasi im Handumdrehen die Lösung bringt für viele Probleme, die der Mensch sich selbst geschaffen hat.

Etwa für den gewaltigen Ressourcenverbrauch, mit dem die Welt Jahr für Jahr mehr übernutzt wird.

Oder für die zunehmende Vermüllung von Umwelt und Ozeanen mit Plastikabfall, der nach einer neuen Studie unter dem Einfluss von Sonnenlicht sogar das Klimagas Methan freisetzt.

Für den steigenden Ausstoß von CO2 und anderen Schadstoffen, die mit dem weltweit wachsenden Warenverkehr einhergehen. Genauso wie mit der steigenden globalen Fleischproduktion, die zudem riesige Mengen an Land, Wasser und Energie verschlingt.

Im Prinzip ist der Traum wahr geworden. Es gibt diese Wundertechnik tatsächlich. Mit dem 3D-Druck existiert ein Verfahren, mit dem die genannten Probleme gelöst werden könnten – zumindest potenziell.

Beispiel Ressourcenverbrauch: Anders als bei herkömmlichen Herstellungsweisen fällt beim 3D-Druck praktisch kein Abfall an. Die bisherigen Verfahren sind sozusagen auf den Kopf gestellt. Anstatt Material abzutragen oder zunächst mit großem Aufwand eine Form herzustellen, in der das entworfene Teil durch Gießen entsteht, werden Produkte und Bauteile additiv gefertigt, also Schicht für Schicht aufgebaut. Abfall entsteht zunächst nur bei Fehldrucken.

Beispiel Plastikmüll: Gesammelte Kunststoffabfälle können zerkleinert und zu neuem 3D-Druckmaterial verarbeitet werden. Erste Schritte in diese Richtung gibt es schon, etwa das kanadische Start-up Plastic Bank, das in Entwicklungsländern Altplastik recycelt und als „Social Plastic“ weiterverkauft. Die Sammler erhalten für ihr Plastik Geld, Dienstleistungen oder Güter.

Beispiel Warenverkehr: Weil mit 3D-Druckgeräten Waren genau dort hergestellt werden können, wo man sie braucht, müssen weniger Waren um den Globus transportiert werden. Der Ausstoß von Treibhausgasen, der in diesem Sektor bislang ungebremst ansteigt, könnte so erheblich gesenkt werden.

Beispiel Fleisch: 3D-Druck ist auch mit Biomaterial möglich. Aus tierischen Gewebezellen kann so künstliches Fleisch hergestellt werden. Vor fünf Jahren gelang es der Universität Maastricht erstmals, ein verzehrfähiges Stück Fleisch auszudrucken.

Auch hier gibt es inzwischen verschiedene Start-ups, die das „Cultured Meat“ zu vermarkten versuchen. Dasselbe gilt für veganes Fleisch; das Druckmaterial ist hier ein pflanzlicher Proteinbrei, aus dem etwa Burger gedruckt werden.

Würde das künstliche Fleisch das echte Fleisch ersetzen, wären die Einspareffekte enorm. Bei der Produktion ist nur halb so viel Energie erforderlich, der Landverbrauch ist um 99 Prozent geringer, der Wasserverbrauch um 96 Prozent. Und die Emission von Treibhausgasen ginge um bis zu 96 Prozent zurück.

Hier können Sie den Bericht weiterlesen

Quelle

Der Bericht wurde von
der Redaktion „klimareporter.de“ (Verena
Kern) 2018
 verfasst – der Artikel
darf nicht ohne Genehmigung (post@klimareporter.de) weiterverbreitet werden! 

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