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nachhaltigkeit-gerechtigkeit-klima.de | Prof. Dr. Felix Ekardt, LL.M., M.A.

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Energiewende: technischer Wandel oder auch gesellschaftlicher Wandel?

Grundprobleme von Suffizienz, Wachstum und gutem Leben. Eine neue Kurzstudie von Felix Ekardt analysiert den zuletzt immer stärker diskutierten Suffizienzgedanken.

Gemeint ist damit die Idee eines einfachen Lebens und einer durch Verhaltenswandel verfolgten Nachhaltigkeitsstrategie und Zukunftsvision. Suffizienz steht für die Frage danach, ob Nachhaltigkeit rein technisch gelingen kann oder eben nicht. Besonders betrachtet Ekardt dabei die Energie- und Klimawende. Gerade in Verknüpfung mit anderen Umweltproblemen erweist sich nach Ekardt, dass neben besserer Technik (also einem Setzen auf regenerative Ressourcen und mehr Effizienz) auch eine Komponente von Genügsamkeit, eben Suffizienz, zur Nachhaltigkeit gehört.

Im nächsten Schritt wird von Ekardt im Lichte der Kontroverse um die Bedingungen gesellschaftlichen Wandels gefragt, warum ein echter Verhaltenswandel so viel schwieriger als ein rein technischer Wandel ist. Ebenso wird differenziert aufbereitet, ob eine solche Suffizienz mehr menschliches Glück verspricht. Diese Frage stellt sich auch im Lichte dessen, dass Suffizienz den (unbeabsichtigten) Ausstieg aus der Wachstumsgesellschaft bedeuten könnte und dies ganz erhebliche Folgefragen für diverse gesellschaftliche Subsysteme wie die Rentenversicherung oder das Bankenwesen aufwirft, die bislang in der Logik der Wachstumsgesellschaft konstruiert sind.

In welchem Ausmaß die Suffizienzdebatte zwangsläufig in Kapitalismuskritik münden muss oder gerade nicht münden, erweist sich indes als vielschichtiges Problem, wie die Kurzstudie im Einzelnen analysiert. Weiterhin wird von Felix Ekardt hinterfragt, ob die Normierung eines rechten Maßes und damit eines Konzepts des guten Lebens überhaupt Aufgabe staatlichen Rechts nach der Aufklärung sein darf. Abschließend wird nach Suffizienz-Politikinstrumenten gefragt.

Publikation:

Felix Ekardt „Suffizienz: Politikinstrumente, Grenzen von Technik und Wachstum und die schwierige Rolle des guten Lebens“ | Soziologie und Nachhaltigkeit 2016 (pdf)

Quelle

Prof. Dr. Felix Ekardt, LL.M., M.A. leitet die Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik in Leipzig und Berlin und lehrt Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Universität Rostock.

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