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© istockphoto.com | Antagain | Wasser ist die Grundlage für das Leben auf der Erde. Doch die ungleiche Verteilung dieser Ressource sowie der hohe Verbrauch der Industrie- und Schwellenländer haben zu einem weltweiten Wassermangel geführt. Betroffen sind vor allem ärmere Gebiete, die zusätzlich durch die Folgen des Klimawandels vermehrt mit Dürren und Trockenzeiten zu kämpfen haben.

EU startet größtes Trinkwasserprojekt im Gaza-Streifen

Die Europäische Union hat das größte Fotovoltaik-Solarfeld zur Förderung von Trinkwasser im Gaza-Streifen fertiggestellt. Es ist das größte Infrastrukturprojekt in der Region und wird 0.5 Megawatt Strom pro Tag für den Betrieb der Entsalzungsanlage im südlichen Gaza-Streifen liefern.

„Die eingeschränkte Energieversorgung ist eine der größten Herausforderungen bei der Verbesserung des Zugangs zu sauberem Trinkwasser für die lokale Bevölkerung“ , sagte Johannes Hahn, EU-Kommissar für Europäische Nachbarschaftspolitik und Erweiterungsverhandlungen dazu.

„Das Fotovoltaik-Solarfeld ist von wesentlicher Bedeutung, um dem dringenden Wasserbedarf im Gaza-Streifen gerecht zu werden und menschenwürdige Lebensbedingungen für seine Bevölkerung zu schaffen, wodurch Spannungen in einem stark konfliktsensiblen Gebiet abgebaut werden.“

Die von der EU finanzierte Entsalzungsanlage im südlichen Gaza-StreifenDiesen Link in einer anderen Sprache aufrufenEN••• versorgt derzeit 75.000 Menschen in den Bezirken Khan Younis und Rafah mit Trinkwasser und soll mit dem neuen Solarenergie-Feld und den geplanten Investitionen bis 2020 insgesamt 250 000 Menschen im südlichen Gazastreifen erreichen.

Die EU investiert in eine langfristige Wasserinfrastruktur in den Palästinensischen Gebieten, wobei der Schwerpunkt auf dem Gaza-Streifen liegt. Dort sind 97 Prozent des Wassers für den menschlichen Genuss ungeeignet. Die sehr hohe Bevölkerungsdichte im Gaza-Streifen stellt eine enorme Belastung für die angeschlagene Infrastruktur dar, die infolge wiederholter Konflikte, über zehn Jahren Blockade des Gazastreifens durch Israel und der innerpalästinensischen Spaltung bröckelt. Die Belastung der Infrastruktur hat dazu geführt, dass die Wasserversorgung im Gaza-Streifen äußerst kritisch geworden ist.

Zwischen 2006 und 2017 wurden EU-Mittel in Höhe von 128 Mio. Euro mobilisiert, 21 Mio. Euro wurden im Jahr 2018 bereitgestellt. Ziel ist es, einen ausreichenden, ausgewogenen, erschwinglichen und nachhaltigen Zugang zu Energie, sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen für alle zu gewährleisten.

In den kommenden Monaten werden mehr EU-finanzierte Projekte in diesem Bereich eingeleitet, insbesondere:

  • Unterstützung von Oxfam bei der Sanierung von Brackwasser-Entsalzungsanlagen (ca. 16 öffentliche und 30 private), die 58 000 Menschen im Gaza-Streifen dienen sollen. Maßnahmen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für Hygiene und zur Aufstellung umfassender Pläne für eine sichere Wasserversorgung sind ebenfalls Teil des Projekts. Der EU-Beitrag beläuft sich auf 1,5 Mio. Euro.
  • Verbesserung der Effizienz des Wassersektors: Die EU hat 8,5 Mio. Euro zugewiesen, um die Verluste im Wassernetz des Gaza-Streifens von 40 Prozent auf 20 Prozent zu verringern. Durch die Verbesserung der Netze und die Einführung weitverbreiteter Leckerkennungskampagnen sollen die Einnahmen von 38 Prozent auf 80 Prozent gesteigert werden.
  • Unterstützung der Palästinensischen Behörde bei der Reform des palästinensischen Wassersektors: Die EU unterstützt die Palästinensische Wasserbehörde bei der Umsetzung des neuen Wassergesetzes und bei der Schaffung einer eigenen palästinensischen Wassergesellschaft.

Am 20. März 2018 fand in Brüssel eine Geberkonferenz über das Projekt für eine zentrale Entsalzungsanlage für den Gaza-Streifen und die damit verbundenen BauarbeitenDiesen Link in einer anderen Sprache aufrufenEN••• statt. Dank der Konferenz unter dem gemeinsamen Vorsitz der EU und der Palästinensischen Autonomiebehörde wurde finanzielle Unterstützung in Höhe von 456 Mio. Euro für das bisher umfangreichste Infrastrukturprojekt im Gazastreifen mobilisiert. Die Anlage soll mindestens 55 Millionen Kubikmeter sicheres Trinkwasser pro Jahr liefern. Die Europäische Union hat 70 Mio. Euro für die Entsalzungsanlage und weitere 7,1 Mio. Euro für Verwaltungskosten zugesagt.

pixabay.com | badwanart0
Quelle

Europäische Kommission 2018

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