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Gerhard Kampitsch | Denk.Raum.Fresach | Die Europäischen Toleranzgespräche 2018 wurden mit dem Unternehmer/innentag fortgesetzt. Der deutsche TV-Moderator und Buchautor Franz Alt eröffnete den Tag mit einem Referat über die notwendige Energiewende, um die ökologische Katastrophe weltweit abzuwenden. Im Anschluss diskutierten Experten über den Aufbruch auf dem Kontinent.

© Gerhard Kampitsch | Denk.Raum.Fresach | Die Europäischen Toleranzgespräche 2018 wurden mit dem Unternehmer/innentag fortgesetzt. Der deutsche TV-Moderator und Buchautor Franz Alt eröffnete den Tag mit einem Referat über die notwendige Energiewende, um die ökologische Katastrophe weltweit abzuwenden. Im Anschluss diskutierten Experten über den Aufbruch auf dem Kontinent.

Klimabotschafter fordert Aufbruch ins Solarzeitalter

Franz Alt: Fossile Brennstoffe keine Lösung auf drängende Energiefrage

Nicht nur durch Krieg, sondern durch das Festhalten an fossilen Brennstoffen und den dadurch bedingten Klimawandel, bedroht der Mensch die Erde. „Wir verwüsten unseren Planeten“, warnte der Journalist, Ökologie- und Energiewendebotschafter Franz Alt im Rahmen der vierten Europäischen Toleranzgespräche im Kärntner Bergdorf Fresach. Klimaforschern zufolge blieben nur noch 20 Jahre, um eine nachhaltige Energiewende zu schaffen. Dabei könnte gerade die Sonne nicht nur ökologisch, sondern auch sozial Positives bewirken.

Schleichender Untergang

Ein Atomkrieg wäre das Ende: Das leuchtet mittlerweile so ziemlich jedem ein. Für die Welt bedrohlicher könnte also der schleichende Untergang in Form des Klimawandels sein, den manche bis heute leugnen. Geschätzte zwölf Mio. Quadratkilometer Land pro Jahr werden zu Wüsten. Ein weiteres Festhalten an fossilen Brennstoffen würde also gegen das Überlebensprinzip ebenso verstoßen wie gegen die Idee des nachhaltigen Wirtschaftens. „Das ist nicht Homo Sapiens, das ist Homo Dummkopf“, meint Alt. Es sei höchste Zeit gegenzusteuern – denn dafür blieben nach Experteneinschätzungen nur noch 20 Jahre.

„Den Klimawandel kann man nicht mehr aufhalten, nur das Schlimmste verhindern“, betonte der Journalist. Die Hauptverantwortung sieht er bei den Industriestaaten, die damit auch Sekundäreffekte in den Griff bekommen könnten. „Wer Zehn-Liter-Autos fährt, bekommt Klimaflüchtlinge“, erklärt Alt. Dabei seien die Ströme der vergangenen Jahre nichts gegenüber dem, was in Zukunft droht. Denn auch immer schneller steigende Meeresspiegel bedrohen Lebensräume. Der Klimabotschafter verweist auf Bangladesch, dass großteils weniger als drei Meter über dem Meeresspiegel liegt. „Ein Land wie Bangladesch ist in ein paar Jahrzehnten zu zwei Dritteln weg“, konstatiert Alt.

Eine himmlische Lösung

Dabei wäre die globale Energieversorgung leicht zu sichern. „Die Lösung steht am Himmel“, sagt Alt. Denn die Sonne liefert jede Sekunde 15.000 Mal mehr Energie, als die gesamte Menschheit verbraucht. Wie diese nutzbar zu machen wäre, wissen wir eigentlich seit rund einem Jahrhundert – Albert Einstein bekam 1922 den Nobelpreis für die Erklärung des photoelektrischen Effekts. Dennoch haben sich fossile Brennstoffe und Atomenergie lange durchgesetzt. „Die Lobbyisten waren stärker“, bedauert der Ökologiebotschafter. Diese haben sich teils auch auf Fehleinschätzungen von Fachleuten berufen. In den 1980er-Jahren hieß es, Deutschland könne bis Ende des 21. Jahrhunderts höchstens vier Prozent Ökostrom haben. Real sind es heute schon knapp über 40 Prozent.

Auch das Argument der hohen Kosten von Ökoenergie will Alt nicht gelten lassen. Er verweist darauf, dass ausgerechnet das Erdölland Saudi-Arabien voll auf Solarenergie setzen will und mit Kosten von einem Cent pro Kilowattstunde rechnet – einen Bruchteil jener rund 28 Cent pro kWh, die Deutsche für ihren Mix mit viel Kohle- und Atomkraft zahlen. Das Gebot der Stunde sei der Aufbruch ins Solarzeitalter. „Solarzeitalter bedeutet, alle Menschen haben Energie und das günstig“, erklärt Alt. Da Energie auch Bildung bedeutet – und sei es allein dank Licht für abendliches Lernen -würde das Armen und unterpriviligierten Regionen besonders helfen.

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „pressetext.com“
(Thomas Pichler) 2018
 verfasst – der
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