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Robert X. Fogarty | Ob Hurrikan Katrina oder der Arabische Frühling - die Auswirkungen des Klimawandels gehen letztlich alle an, so Stephen Bradberry,

© Robert X. Fogarty | Ob Hurrikan Katrina oder der Arabische Frühling – die Auswirkungen des Klimawandels gehen letztlich alle an, so Stephen Bradberry,

„Learning by Dying“: Klimawandel kostet Leben

Der freie Marktkapitalismus ist ein Kernproblem des Phänomens Klimawandel. Diese Ansicht vertritt der Bürgerrechtler und Community Organizer Stephen Bradberry, Exekutivdirektor des Alliance Institute in New Orleans.

„Ursache und Wirkung des Klimawandels liegen zeitlich weit auseinander. Gerade deswegen müssen wir uns jetzt bewusst werden, dass wir handeln müssen. Denn bei all dem Geld, das der Klimawandel kostet, kostet er in erster Linie eines: das Leben. Ich nenne das ‚Learning by Dying'“, sagte Kärntens Umweltlandesrat Rolf Holub im Rahmen der Europäischen Toleranzgespräche im Kärntner Bergdorf Fresach http://fresach.org.

„Klimawandel wird verwaltet“

Die Tatsache, dass die Auswirkungen klimaschädlichen Handelns erst nachkommende Generationen treffen, dämpft die Motivation, dagegen schon heute anzukämpfen. Umwelthistorikerin Verena Winiwarter fordert von der Politik vor allem ein umfassendes Anreizsystem für einen gesellschaftlichen Wandel, darunter die Einführung einer globalen Ökosteuer, die Änderung des Förderungswesens sowie neue Wege in der Raumordnungspolitik. „Derzeit wird der Klimawandel verwaltet, aber nicht verhindert. Das ist zu wenig“, kritisiert Winiwarter. Friedensforscherin Bettina Gruber fordert gleichzeitig, sich von nationalen Befindlichkeiten zu entfernen und endlich eine globale Strategie der Kooperation zu entwickeln.

Ökonomen liefern Zahlen

Neben dem deutlichen Verweis auf Tod, Elend und Vertreibung, die der CO2-Ausstoß der hochindustrialisierten Länder in weiten Teilen der Welt verursacht, lieferten der Risikoforscher Franz Prettenthaler und Volkswirt Karl Steininger auch konkrete Zahlen. Je nach spezieller Ausformung des Temperaturanstiegs, beziffern sie die entstehenden Schäden allein in Österreich auf vier bis acht Mrd. Euro. Eine starke Klimapolitik befürwortet ebenso Christoph Kulterer, Präsident der der Kärntner Industriellenvereinigung. Er gibt jedoch auch zu bedenken, dass dadurch die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft nicht zu sehr ins Hintertreffen kommen dürfe.

Dass der Klimawandel und der verantwortungslose Umgang mit Umwelt und Natur Menschenleben kostet, weiß auch Stephen Bradberry. Es ist Teil seiner täglichen Arbeit als Community Organizer in New Orleans. In Fresach erzählte er seine ganz persönlichen Erfahrungen im Umgang mit den Folgen des Hurrikans Katrina und der Öl-Katastrophe von Deep Water Horizon im Golf von Mexiko (BP-Ölpest: Profitgier und technischer Pfusch schuld).

Quelle

pressetext.redaktion | Sebastian Köberl 2016

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