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mcc-berlin.net | Die CO2-Uhr des MCC veranschaulicht, wieviel CO2 in die Atmosphäre abgegeben werden darf, um die globale Erwärmung auf maximal 1,5°C beziehungsweise 2°C zu begrenzen.

© mcc-berlin.net | Die CO2-Uhr des MCC veranschaulicht, wieviel CO2 in die Atmosphäre abgegeben werden darf, um die globale Erwärmung auf maximal 1,5°C beziehungsweise 2°C zu begrenzen.

So schnell tickt die CO2-Uhr

Die CO2-Uhr des MCC veranschaulicht, wieviel CO2 in die Atmosphäre abgegeben werden darf, um die globale Erwärmung auf maximal 1,5°C beziehungsweise 2°C zu begrenzen.

Beim Klimaabkommen von Paris haben alle Staaten weltweit das Ziel beschlossen, die Erderwärmung im globalen Mittel auf deutlich unter 2 Grad Celsius (möglichst 1,5°C) im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Das ist äußerst ambitioniert und lässt sich in ein CO2-Budget übersetzen, das immer kleiner wird.

Konkret heißt das: Wenn beispielsweise das 2-Grad-Ziel noch mit einer hohen Wahrscheinlichkeit erreicht werden soll, dürfen zwischen 2016 und 2100 nur noch maximal etwa 980 Gigatonnen CO2 in die Atmosphäre gestoßen werden.¹ Doch die Welt emittiert noch immer jedes Jahr aufs Neue rund 40 Gigatonnen CO2. Das entspricht 1268 Tonnen pro Sekunde. Und so schrumpft das verbleibende Budget rapide.

Die Uhr tickt – Klicken Sie sich durch verschiedene Temperaturziele und Schätzungen und erfahren Sie, wieviel Zeit im jeweiligen Szenario bleibt.

Wie wenig Zeit den politischen Entscheidern genau bleibt, zeigt die CO2-Uhr des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC). Als Besucher der MCC-Website können Sie hier selbst interaktiv nachvollziehen, welche politischen Ziele unter welchen wissenschaftlichen Annahmen zu welchen engen Zeitrahmen für ein konkretes Handeln führen.

Oben können Sie links für das Erreichen des 2-Grad-Ziels ein optimistisches („upper estimate“: es verbleiben noch ca. 940 Gt¹), ein mittleres („medium estimate“: es verbleiben noch ca. 760 Gt²) oder ein pessimistisches Szenario („lower estimate“: es verbleiben noch ca. 390 Gt¹) der Wissenschaftler auswählen. Rechts finden Sie die entsprechenden Szenarien für das 1,5-Grad-Ziel.³ Abhängig von ihrer Auswahl wird Ihnen das noch verbleibende CO2-Budget angezeigt – und die verbleibende Zeit.

Der Berechnung ist zugrundegelegt, dass die jährlichen Emissionen auf dem Niveau von 2014 verharren⁴, während von 2000 bis 2010 ein jährliches Wachstum des Treibhausgasausstoßes von 2,2% beobachtet wurde¹. Für die konkreten Berechnungen ausgehend von den oben angegebenen Budgets und Ausstoßraten sowie die Umsetzung der CO2-Uhr zeichnen die MCC-Wissenschaftler Alexander Radebach und Tom Schulze verantwortlich.

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¹ IPCC, Climate Change 2014: Mitigation of Climate Change. Contribution of Working Group III to the Fifth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change. Cambridge, United Kingdom and New York, NY, USA (Cambridge University Press, 2014); SPM Table 1.

² IPCC, 2014: Climate Change 2014: Synthesis Report. Contribution of Working Groups I, II and III to the Fifth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change [Core Writing Team, R.K. Pachauri and L.A. Meyer (eds.)]. IPCC, Geneva, Switzerland; Table 2.2.

³ J. Rogelj et al., Energy system transformations for limiting end-of-century warming to below 1.5 [deg]C. Nature Clim. Change 5, 519 (2015). // Beim „medium estimate“ für das 1,5°C-Ziel handelt es sich um ein arithmetisches Mittel aus der von Rogelj et al. angegebenen oberen und unteren Schranke.

C. Le Quéré et al., Global Carbon Budget 2015. Earth Syst. Sci. Data 7, 349 (2015).

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IPCC erforscht das halbe Grad | Zwischen 1,5 und zwei können Welten liegen: Was ein halbes Grad Erderwärmung mehr oder weniger bedeuten würde, untersucht bis 2018 der Weltklimarat – diese Woche fand seine erste wissenschaftliche Konferenz dazu statt. Im Mittelpunkt der Debatte stehen Technologien, mit denen man der Atmosphäre Treibhausgase entziehen will – mehr

Quelle

Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) 2017

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