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BYD | Batteriespeicher von BYD

© BYD | Batteriespeicher von BYD

Weltgrößter Batteriespeicher errichtet

BYD bringt in China Riesen-Akku ans Netz und plant mit Partner FENECON weitere Großspeicher für Deutschland.

Das chinesische Unternehmen BYD hat den derzeit größten kommerziell genutzten Energiespeicher der Welt ans Netz gebracht: 20 Megawatt (MW) Wechselrichterleistung bei 40 MWh Kapazität stehen auf dem Werksgelände von BYD bei Hongkong zur Nutzung bereit.

Der neue BYD-Großspeicher an der Unternehmenszentrale in Shenzhen dient vor allem dazu, Lastspitzen in der Energienachfrage abzufedern: Insbesondere nachts, wenn der Energiebedarf geringer ist, lädt die Riesenbatterie überschüssigen Strom aus dem Netz; tagsüber entnehmen die Verbraucher den Strom wieder aus den 32 einzelnen Speichereinheiten mit je 1.250 kWh, aus denen das große Energy-Storage-System (ESS) besteht. Neben diesem „Peak Shaving“ kann das System auch zur Frequenzstabilisierung im Netz beitragen. Insgesamt knapp 60.000 einzelne Lithium-Eisenphosphat-Zellen mit je 230 Amperestunden Kapazität bilden den Verbund, der in seinem Speicherumfang etwa einer halben Million Laptop-Batterien oder 2.000 Elektroautos entspricht.

„Die Dimensionen und Kennzahlen dieses Systems sind beeindruckend. Hier ist in einem Gebäude etwa so viel Batteriekapazität installiert, wie wohl alle bisher in diesem Jahr in Deutschland vereinten Heimspeicher zusammen haben“, rechnet FENECON Geschäftsführer Franz-Josef Feilmeier hoch, der eng mit BYD zusammenarbeitet. Er vertreibt mit seinem Team in Europa die Heimspeicher des chinesischen Anbieters. Gemeinsam planen beide Partnerunternehmen ähnliche Projekte.

„In China gibt es keine alteingesessene Energielobby, die sich Stromspeicher mit der Behauptung vom Leib halten will, man brauche diese erst in 20 Jahren. Im Gegenteil, dort werden die relevanten Geschäftsfelder der Zukunft erkannt und die Weichen entsprechend gestellt. Entscheidend ist es, die Funktionsvielfalt von Speichern zu erkennen und zu nutzen. Mit kombinierten Anwendungen für Regelleistung, Dienstleistungen im Verteilnetz und den Anwendungsfunktionen bei dezentralen Stromverbrauchern erzielen Speicher bereits jetzt auch in Deutschland eine hohe Wirtschaftlichkeit bei optimierter Versorgungssicherheit“.

Von der Idee ans Netz in zehn Monaten

Der Startschuss für das Projekt in China fiel im Oktober 2013, Betriebsbeginn war im Juni 2014. Die Hälfte der insgesamt zehn Monate dauernden Zeit von Planungsbeginn bis Inbetriebnahme war für den Aufbau der Gebäude erforderlich. Die eigentliche Installation des Speichers nahm drei Monate in Anspruch. Der Kraftwerksleitstand ist im Gebäude aufgebaut und stammt wie alle weiteren Komponenten vom Unternehmen selbst. Ein redundantes und von der Zelle über das Batteriemodul bis zum System durchgehendes Sicherheitskonzept gewährleistet einen gefahrlosen Betrieb der Lithium-Eisenphosphat-Akkus.

Der Großteil der Gelder stammt von BYD, zu einem kleinen Anteil sind auch Investoren beteiligt; die Nutzung von Preisunterschieden zwischen Beladen und Entladen durch Tag und Nachtstrom, ein vermiedener Netzausbau für Spitzenlasten und Einnahmen für Netzdienlichkeit ermöglichen einen wirtschaftlichen Betrieb ohne Förderung oder Subventionen.

Der Rekordspeicher löst den bisherigen Spitzenreiter ab, ein 2011 installiertes 6 MW / 36 MWh Regelspeicherkraftwerk in der Nähe Pekings, das ebenfalls von BYD realisiert wurde. Derweil gehen die Planungen für die nächste Generation von netzdienlichen Speichern bereits weiter: aktuell werden 3 Standorte für ein 1000 MW / 200 MWh Speicherkraftwerk geprüft.

Die Speicherexpertise und überlegene Batterietechnik des Unternehmens hat auch Daimler erkannt: Das Unternehmen fertigt für den chinesischen Markt gemeinsam mit BYD in einem Joint Venture das Elektrofahrzeug DENZA.

Quelle

FENECON 2014

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