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Reiche Schweiz-Uralte AKW

Gefahrzeitverlängerung auf 60 Jahre

Der Schweizer Nationalrat hat eine zutiefst unverantwortliche Entscheidung getroffen und die mächtige und mitregierernde Atomlobby hat ihre Interessen durchgesetzt.

„Der Betrieb der Schweizer Atomkraftwerke soll nicht eingeschränkt werden. Nur für die ältesten unter ihnen – Beznau I und II – ist nach 60 Jahren Schluss. Beznau I geht also 2029 vom Netz, Beznau II zwei Jahre später. Das dritte Kraftwerk der ersten Generation, jenes in Mühleberg, wird ohnehin 2019 abgeschaltet. Die Atomkraftwerke Gösgen und Leibstadt hingegen sollen so lange betrieben werden, wie sie sicher sind.“ berichten Schweizer Medien.

Das älteste AKW der Welt, der 45 Jahre alte Reaktor Oldbury im Westen Englands wurde im Februar 2012 vom Netz genommen. Schon jetzt hat das grenznahe AKW Beznau die zweifelhafte Ehre, das älteste und damit eines der gefährlichsten AKW der Welt zu sein und es soll insgesamt 60 Jahre strahlen.

Es ist unglaublich: Die Schweiz, eines der schönsten und reichsten Länder, betreibt die ältesten Atomkraftwerke der Welt. Es ist nicht erklärbar, warum ein modernes Land wie die Schweiz in Beznau und Mühleberg die ältesten und unsichersten Atomkraftwerke der Welt betreibt und so die Existenz des eigenen Landes und der Menschen auch in den Nachbarländern so unverantwortlich auf´s Spiel setzt. Mit zunehmendem Alter wächst auch die Gefahr atomarer Unfälle. All dies hat der Schweizer Nationalrat bei seiner Entscheidung außer Acht gelassen. Geld ist wichtiger als Sicherheit.

Bei einem schweren Atomunfall in Deutschland würden sich, ähnlich wie in Japan, zumindest noch Gebiete finden, wohin die Menschen evakuiert werden könnten. Bei einem Atomunfall in einem kleinen Land wie der Schweiz kämen als Fluchtorte, je nach Schwere des Unfalls und je nach Windrichtung am Katastrophentag, nur die ebenfalls betroffenen Nachbarländer in Frage.

Quelle

Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer, Vizepräsident Atomschutzverband TRAS 2014

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