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Der Bill-Gates-Reaktor

Der Milliardär Bill Gates will das Klima mit einer neuen Generation angeblich sicherer Atomkraft retten und investiert viel Geld dafür. Doch die technischen Hürden sind hoch – und die erneuerbaren Energien schneller.

Vor einem Jahr hat Bill Gates für die Zeitschrift Technology Review Orakel gespielt. Der Software-Pionier, Milliardär und Stiftungsgründer benannte die seiner Meinung nach zehn wichtigsten Technologien, die das Leben der Menschheit in der Zukunft positiv beeinflussen werden.

Unter denen war – neben dem kuhfreien Hamburger, dem EKG am Handgelenk und individuellen Krebsimpfstoffen – auch die Atomkraft. Deren Ausbau könne dazu beitragen, den Klimawandel zu beherrschen und die Energieprobleme in der Welt zu lösen, argumentierte der Milliardär.

Allerdings hat er dabei nicht die herkömmlichen großen Reaktoren im Blick, sondern eine ganz neue Generation von Anlagen ohne GAU-Gefahr, die zudem sogar vorhandenen Atommüll zumindest „entschärfen“ können sollen. Gates spielte bei dem Thema allerdings nicht nur Orakel. Bereits 2006 gründete er in den USA das Unternehmen Terra Power, das neuartige Reaktortechnologien entwickelt und vom US-Energieministerium mitfinanziert wird.

Vor Kurzem kündigte die Firma an, im US-Bundesstaat Washington ein neues Forschungszentrum mit 100 Mitarbeitern zu bauen, in dem es neben dem neuen AKW-Typ auch um medizinische Anwendungen der Nukleartechnik gehen soll. Der Microsoft-Gründer ist offenbar sogar bereit, richtig viel Geld dafür locker zu machen. Rund 500 Millionen US-Dollar soll er bereits in das Projekt investiert haben, heißt es. Gates schwimmt damit, buchstäblich, gegen den Strom. Denn die Atomkraft hat ihren Zenit überschritten.

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Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „klimareporter.de“ (Joachim Wille) 2020 verfasst – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung (post@klimareporter.de) weiterverbreitet werden! 

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