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pixabay.com | geralt | Nach Ansicht der IRENA ist eine Reduktion der Treibhausgase um mehr als 90 Prozent im Energiesektor möglich, wenn Erneuerbare verstärkt zugebaut und die Energieeffizienz erhöht werden. Der Ausbau der Photovoltaik könnte dabei allein bis 2050 zu einer Reduktion von 4,9 Gigatonnen CO2 führen, was etwa 21 Prozent aller vermiedenen Emissionen wäre.

© pixabay.com | geralt | Nach Ansicht der IRENA ist eine Reduktion der Treibhausgase um mehr als 90 Prozent im Energiesektor möglich, wenn Erneuerbare verstärkt zugebaut und die Energieeffizienz erhöht werden. Der Ausbau der Photovoltaik könnte dabei allein bis 2050 zu einer Reduktion von 4,9 Gigatonnen CO2 führen, was etwa 21 Prozent aller vermiedenen Emissionen wäre.

IRENA erwartet bis 2050 eine installierte Photovoltaik-Leistung von 200 Gigawatt in Deutschland

Auch die Kostensenkung wird sich fortsetzen. So geht die Vereinigung von Stromgestehungskosten zwischen 2 und 8 US-Dollarcent pro Kilowattstunde bis 2030 und zwischen 1 und 5 US-Dollarcent pro Kilowattstunde bis 2050 aus.

Etwa 200 Gigawatt Photovoltaik werden bis 2050 in Deutschland installiert sein. Diese Annahme trifft die IRENA in ihren neuen Bericht zur globalen Energiewende „Future of Solar Photovoltaic. Deployment, investment, technology, grid integration and socio-economic aspects“. Heruntergebrochen bedeutet dies einen Nettozubau von rund fünf Gigawatt pro Jahr bis 2050 hierzulande.

Im Bereicht werden zwei Optionen für die weitere Entwicklung des Energiesektors untersucht. Die erste zeigt den weiteren Weg anhand der derzeitigen politischen Rahmenbedingungen auf (Reference Case) und die zweite einen auf das Ziel ausgerichteten Weg, die globale Erwärmung deutlich unter 2 Grad bis 2050 zu halten (REmap Case). Klar sei dabei, dass die Photovoltaik eine zentrale Rolle bei der Transformation des Energiesystems spielen werde. Gerade für das REmap-Szenario werde dabei ein deutliches Wachstum des Photovoltaik-Zubaus bis 2050 gebraucht, um die Pariser Klimaziele zu verwirklichen.

Nach Ansicht der IRENA ist eine Reduktion der Treibhausgase um mehr als 90 Prozent im Energiesektor möglich, wenn Erneuerbare verstärkt zugebaut und die Energieeffizienz erhöht werden. Der Ausbau der Photovoltaik könnte dabei allein bis 2050 zu einer Reduktion von 4,9 Gigatonnen CO2 führen, was etwa 21 Prozent aller vermiedenen Emissionen wäre. IRENA erwartet weiter, dass die Photovoltaik bis dahin die zweitgrößte Stromerzeugungsquelle der Welt sein wird – hinter der Windkraft. So werde die Photovoltaik etwa 25 Prozent der benötigten Elektrizität weltweit erzeugen.

Dieses REmap-Szenario könne aber nur Realität werden, wenn die installierte Photovoltaik-Leistung in den nächsten zehn Jahren versechsfacht wird. So sei ein Ausbau der installierten Kapazitäten von 480 Gigawatt (Ende 2018) auf 2840 Gigawatt bis 2030 notwendig. Bis 2050 müssten Photovoltaik-Anlagen mit 8519 Gigawatt installiert sein, 18-mal mehr als Ende 2018. Dafür müssten auch die jährlichen Zubauraten deutlich gesteigert werden. Für 2030 müssten die Neuinstallationen bei etwa 270 Gigawatt pro Jahr liegen und 2050 auf 372 Gigawatt erhöht werden. Derzeit liegt der jährliche Zubau weltweit bei rund 100 Gigawatt.

Auch für die kommenden Jahrzehnte geht IRENA davon aus, dass vor allem in Asien und dabei vornehmlich in China der größte Photovoltaik-Zubau stattfindet. 2050 werde Asien einen Anteil von mehr als 50 Prozent am Weltmarkt haben, Nordamerika 20 Prozent und Europa 10 Prozent. Die jährlichen Investitionskosten für Photovoltaik-Anlagen schätzt die Vereinigung für 2050 auf etwa 192 Milliarden US-Dollar. 2018 betrugen sie 114 Milliarden US-Dollar. Die sinkenden Installations- und Stromgestehungskosten machen sich hierbei bemerkbar. IRENA rechnet auch in den kommenden drei Jahrzehnten mit weiter sinkenden Kosten, die Photovoltaik hochgradig wettbewerbsfähig machen werden.

Bei den Installationskosten wird ein Rückgang auf 340 bis 834 US-Dollar pro Kilowatt bis 2030 erwartet. Bis 2050 sinken die Preise weiter auf dann 165 bis 481 US-Dollar pro Kilowatt. Im Vergleich dazu: 2018 lagen die durchschnittlichen Installationskosten noch bei 1210 US-Dollar pro Kilowatt. Und die Stromgestehungskosten (LCOE) werden von derzeit etwa 8,5 US-Dollarcent pro Kilowattstunde im Schnitt auf 2 bis 8 US-Dollarcent pro Kilowattsunde bis 2030 sinken. 2050 erwartet IRENA für Solarstrom einen LCOE zwischen 1,4 und 5 US-Dollarcent pro Kilowattstunde. Mit den sinkenden Kosten wird der Zubau von Photovoltaik-Anlagen, die über privatwirtschaftliche Stromabnahmeverträge (PPA) finanziert werden, immer attraktiver, was sich insgesamt positiv auf die Marktentwicklung auswirken werde.

Mit Blick auf die technologische Entwicklung heißt es in dem Bericht, dass vor allem die klassischen Photovoltaik-Technologien vorerst der Markttreiber bleiben werden. Tandem- und Perowskite-Technologien bräuchten dagegen noch Entwicklungszeit. In gebäudeintegrierter Photovoltaik (BIPV) sieht IRENA zahlreiche Vorteile, die vielfältige Möglichkeiten für ein stärkeres Marktwachstum in den nächsten Jahren. Wenn die Politik die Photovoltaik-Entwicklung insgesamt fördert, gebe es auch sozio-ökonomische Vorteile für die Länder. IRENA erwartet, dass sich die Zahl der Jobs von 4,4 Millionen 2018 auf mehr als 18 Millionen bis 2050 erhöhen wird.

irena.orgirena.org
Quelle

Der Bericht wurde von
der Redaktion „pv-magazine“
(Sandra Enkhardt) 2019
 verfasst
– der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von Sandra Enkhardt 2019 weiterverbreitet
werden!  Mehr Artikel von Sandra Enkhardt | „pv magazine“ 03/2019 | Online bestellen!

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