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Solarstrom im Eigenheim ist auch im Jahr 2020 profitabel

Wer sich im Jahr 2020 eine Photovoltaikanlage zulegt, profitiert von einer weiterhin guten Rendite. Zwar ist die Einspeisevergütung für neue Anlagen im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Geringere Anlagekosten und ein profitablerer Selbstverbrauch des Solarstroms machen den Einnahmeverlust aber teilweise wieder wett.

Im Ergebnis bleiben Solaranlagen eine lohnende Investition, die nach rund 15 Jahren über Stromerträge abbezahlt ist. Danach liefert sie weitere 10 bis 15 Jahre günstigen Strom. Das erhöht die Unabhängigkeit und verkleinert den CO2-Fußabdruck.

Eine Installation zahlt sich besonders jetzt aus, da rund drei Viertel der jährlichen Stromerzeugung einer Solaranlage auf die Monate April bis September entfallen. „Photovoltaikanlagen ermöglichen Hauseigentümern einen finanziellen Gewinn, den es in dieser Höhe aktuell selten gibt. Derzeit ist eine jährliche Rendite von rund fünf Prozent möglich“, sagt Franz Pöter, der Geschäftsführer des Solar Clusters. Dabei gilt: Größere Anlagen lohnen sich besonders – nicht nur finanziell. Über den drohenden Förderstopp, auch 52-Gigawatt-Deckel genannt, sollten sich Hauseigentümer übrigens keine Sorgen machen, er soll laut Bundesregierung demnächst gestrichen werden, so Franz Pöter.

Kosten und Einnahmen von Neuanlagen leicht gesunken

Die Kosten für Photovoltaikanlagen im Hausdachbereich sind im Jahr 2019 um rund zwei Prozent gesunken. Zu diesem Schluss kommt das Solaranlagen-Vermittlungsportal Photovoltaik-Angebotsvergleich, das jährlich einen Preisindex für Photovoltaikanlagen herausgibt. Bei Anlagen bis zehn Kilowatt installierter Leistung haben sich die Nettopreise für Komplettanlagen im Jahr 2019 im Schnitt von 1.280 auf 1.250 Euro pro Kilowatt Leistung reduziert. „Interessenten sollten mehrere Angebote vergleichen, um das beste Preis-Leistungsverhältnis zu erhalten“, rät Pöter. Neben dem reinen Anlagenpreis ergeben sich auch bei den Installationskosten Unterschiede.

Den geringeren Ausgaben beim Kauf von Solaranlagen stehen leicht gesunkene Einnahmen gegenüber: Photovoltaikanlagen erhalten 20 Jahre lang eine gleich hohe Einspeisevergütung für jede eingespeiste Kilowattstunde Solarstrom, je nachdem, in welchem Monat die Anlage angemeldet wurde. Der Vergütungssatz sinkt monatlich. Je früher Hauseigentümer ihre Anlage installieren, desto mehr Geld bekommen sie folglich pro Kilowattstunde. Im Jahr 2019 ist die Einspeisevergütung insgesamt um 1,6 Cent pro eingespeiste Kilowattstunde gefallen. Seit April 2020 liegt die Einspeisevergütung bei 9,44 Cent pro Kilowattstunde.

Wer einen Teil des Solarstroms selbst verbraucht und nicht in das Netz einspeist, macht den Einnahmeverlust teilweise wieder wett. Der Eigenverbrauch spart den Kauf von Strom aus dem Netz, der Anfang des Jahres bei den meisten Anbietern um rund fünf Prozent teurer geworden ist. Er stieg von im Schnitt 29,5 Cent pro Kilowattstunde auf 31 Cent pro Kilowattstunde. Eigenverbrauch ist damit profitabler geworden. Insgesamt gilt daher: Photovoltaikanlagen lohnen sich weiterhin finanziell – abgesehen von ihrem wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Eigenverbrauch möglichst erhöhen

Um eine gute Rendite zu erzielen, sollten die Eigentümer möglichst viel Solarstrom selbst nutzen. Bei derzeit rund neun bis elf Cent Stromerzeugungskosten pro Kilowattstunde für Anlagen zwischen zwei und zehn Kilowatt installierter Leistung lässt sich mit der Einspeisung in das Netz nur ein kostendeckender Betrieb erreichen. Wer den eigenen Solarstrom dagegen selbst verbraucht und dafür keinen Netzstrom kaufen muss, erhält im Vergleich zum Nettostrompreis einen Gewinn von rund 16 Cent pro Kilowattstunde.

Im Schnitt liegt die Eigenverbrauchsquote bei 20 bis 30 Prozent. Denn Haushalte benötigen vor allem am Morgen und Abend Strom – zum Kochen, Waschen, Wärmen, Beleuchten oder für Unterhaltungselektronik. Den meisten Strom erzeugt eine Solaranlage aber am Mittag, wenn die Sonne scheint – genau dann, wenn die meisten Hausbewohner außer Haus sind. Wer seinen Eigenverbrauch steigern will, sollte elektronische Geräte mit Zeitschaltuhr wie Waschmaschinen oder Geschirrspüler deshalb möglichst in der Mittagszeit laufen lassen. Mit Solarstromspeichern lässt sich die am Mittag erzeugte Energie zudem für den Abend aufbewahren. Das erhöht den Anteil des selbstgenutzten Stroms auf bis zu 60 Prozent. Solarbatterien sind jedoch meist noch nicht wirtschaftlich.

Übrigens: Nicht nur nach Süden ausgerichtete Dächer sind geeignet für Photovoltaikanlagen. Nach Ost und West ausgerichtete Dachflächen sind ebenfalls sehr gut geeignet, ergeben sogar einen in die Morgen- und Abendstunden verlängerten Ertrag und erhöhen so den möglichen Eigenverbrauch von Solarstrom.

Richtig dimensionieren: Vier Vorteile von größeren Photovoltaikanlagen

Für Solarmodule eignen sich Flach- und Schrägdächer. Flachdächer haben den Vorteil, dass man Neigung und Ausrichtung der Solarmodule beliebig wählen kann. Rund fünf bis sechs Quadratmeter Dachfläche reichen für drei Solarmodule – also etwa ein Kilowatt installierte Solarleistung. Wie groß die eigene Photovoltaikanlage dimensioniert sein sollte, hängt in erster Linie vom Geldbeutel ab. Weiterhin gilt, dass sich große Anlagen besonders lohnen: Mit kleineren Anlagen steigt zwar die finanziell attraktive Eigenverbrauchsquote am erzeugten Strom. Jedoch sind die Investitionskosten, die pro Kilowatt Leistung anfallen, bei kleineren Anlagen höher. Wer ein geeignetes Dach hat, für den lohnt sich daher eine größere Anlage. Das erhöht den jährlichen Überschuss um mehrere hundert Euro.

Die Regelung, dass Hauseigentümer 40 Prozent der EEG-Umlage auf den eigenverbrauchten Strom für den Leistungsanteil ab zehn Kilowatt installierter Leistung zahlen müssen – derzeit 2,7 Cent pro Kilowattstunde – fällt praktisch kaum ins Gewicht. Bei den etwas günstigeren Anlagenkosten in dieser Größe bedeutet jede Kilowattstunde selbst verbrauchter Strom immer noch rund 16 Cent Ersparnis. Größer dimensionieren und nicht kleiner, sollte daher die Devise sein.

Mehr Unabhängigkeit ist der dritte Vorteil von größeren Photovoltaikanlagen: Je größer die Solaranlage wird, desto weniger Strom muss vom Netz bezogen werden. Daher sind große Photovoltaikanlagen eine bessere finanzielle Absicherung gegen steigende Strompreise. Auch der vierte Vorteil ist nicht zu unterschätzen. Größere Anlagen tragen mehr zum Klimaschutz bei, da sie mehr Kohlendioxid vermeiden. Eine größere Photovoltaikanlage auf einem Einfamilienhaus mit 16 Kilowatt installierter Leistung spart rund zehn Tonnen CO2 im Jahr ein.

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Photovoltaikanlagen erwerben: Fachleute helfen weiter

Auch während der Corona-Krise arbeiten die Elektrohandwerksunternehmen weiter und installieren die Anlagen auf dem Dach. Wer sich als Hauseigentümer für die Ökostromtechnologie interessiert, sollte sich von Fachleuten aus der Region beraten lassen, rät Franz Pöter. Die Experten könnten individuell vor Ort berechnen, ob sich das Dach eignet und wie groß die Solaranlage sein kann. Ein zugelassener Elektriker nimmt die fachgerechte Installation der Photovoltaikanlage, deren Anschluss an das Stromnetz und die Anmeldung beim Netzbetreiber vor. Einmal installiert, läuft die Anlage 25 bis 30 Jahre.

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Quelle

Solar Cluster / Baden-Württemberg 2020

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