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Depositphotos | yulan | Der Weltbiodiversitätsrat (IPBES) hat mit seinem Bericht vom Mai 2019 in drastischen Worten und erschreckenden Bildern auf ein drohendes gigantisches Artensterben aufmerksam gemacht.

© Depositphotos | yulan | Der Weltbiodiversitätsrat (IPBES) hat mit seinem Bericht vom Mai 2019 in drastischen Worten und erschreckenden Bildern auf ein drohendes gigantisches Artensterben aufmerksam gemacht.

Das große Aussterben

Die UNO geht davon aus, dass bis 2050 mindestens eine weitere Million Tier- und Pflanzenarten für immer ausgestorben sein werden. Das ist – neben der Klimaerhitzung – die größte Katastrophe des 21. Jahrhunderts.

Jeden Tag rotten wir zurzeit ca. 150 Tier- und Pflanzenarten aus. Heute, morgen, übermorgen, nächste Woche, nächsten Monat, nächstes Jahr – wenn wir so weitermachen. Die UNO will die globale Artenvielfalt  – unsere Lebensgrundlage – schützen, aber die Nationalstaaten versagen bei der notwendigen Finanzierung des Artenschutzes. Die UNO geht davon aus, dass bis 2050 mindestens eine weitere Million Tier- und Pflanzenarten für immer ausgestorben sein werden. Das ist – neben der Klimaerhitzung – die größte Katastrophe des 21. Jahrhunderts.

Es handelt sich um das sechste große Artensterben der Geschichte, aber das erste von Menschen verursachte. Wir sind die erste Generation, die dem liebenden Gott voll ins Handwerk pfuscht. Wir spielen Evolution rückwärts.

Dabei könnten wir wissen: Ohne Tiere und ohne Pflanzen kann es Menschen nicht geben. Wir alle stehen auf den Schultern unserer älteren Geschwister im Tier- und Pflanzenreich. Homo sapiens ist eine sehr junge Spezies, benimmt sich aber wie die Herren der Schöpfung.

Wir vernichten wovon wir leben.

Jetzt treffen sich in Rom die Vertreter der Biodiversitäts-Konferenz der UNO, um die nächste Artenschutzkonferenz in China im Oktober 2020 vorzubereiten. Der Entwurf eines Abkommens besagt, dass bis 2030 mindestens 30% der Land- und Meeresökosysteme geschützt werden sollen. Dafür wären allerdings jedes Jahr 400 Milliarden Dollar nötig, berichtet der „SPIEGEL“.  

Weniger als ein Viertel wollen bis jetzt die Nationalstaaten aufbringen. Die Subventionen für Landwirtschaft und Fischerei müssten stark gekürzt werden, wenn Artenschutz wirklich gelingen soll. Doch dafür gibt es – bis jetzt zumindest – keine Mehrheit. Auch die deutsche Bundesregierung tritt beim Erreichen dieses UNO-Ziels auf die Bremse. Weitere Milliarden für Rüstung und Militär sind auch der Groko in Berlin wichtiger als der überlebenswichtige Artenschutz.

Jedem Wissenschaftler ist klar, dass Artenschutz für das Überleben der Menschheit so wichtig ist wie Klimaschutz. Der Verfall der ökologischen Vielfalt könnte das Ende der Zivilisation mit sich bringen. Arten, die verschwunden sind, bleiben weg, für alle Zeit, für immer.

Das derzeitige dramatische weltweite Artensterben schreitet etwa eintausend mal schneller voran als die Entstehung neuer Arten.  

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Konrad Theiss Verlag
Quelle

Franz Alt 2020

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