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Depositphotos | chaoss | Die immer noch wachsenden CO2-Emissionen des Straßenverkehrs in den G20-Ländern gefährden die weltweit vereinbarten Klimaschutzziele. Was ist zu tun, um den Trend zu stoppen?

© Depositphotos | chaoss | Die immer noch wachsenden CO2-Emissionen des Straßenverkehrs in den G20-Ländern gefährden die weltweit vereinbarten Klimaschutzziele. Was ist zu tun, um den Trend zu stoppen?

Die G20-Staaten brauchen ein Sofortprogramm für den Klimaschutz im Verkehr

Studie offenbart weiterhin steigende CO2-Emissionen im Verkehr. Wird nicht sofort gehandelt, lassen sich später radikalere Maßnahmen nicht vermeiden.

Um die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen ist laut einer heute veröffentlichten Studie ein Sofortprogramm für den Transportsektor notwendig. Herausgeber der Analyse sind die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), das Renewable Energy Policy Network for the 21st Century (REN21) und der Berliner Think Tank Agora Verkehrswende.

Der Verkehr, insbesondere der Straßenverkehr, trägt rund ein Viertel zu den weltweiten Treibhausgasemissionen aus dem Verbrauch fossiler Brennstoffe bei. Die transportbedingten Emissionen der in der Gruppe der 20 vereinten Industrie- und Schwellenländer (G20) haben daran einen Anteil von mehr als zwei Dritteln; ihre Emissionen wachsen weiter, wenn auch nicht ganz so schnell wie die aus dem Rest der Welt. Deshalb sitzen die G20-Nationen „am Steuer“, wenn es gilt, den Trend zu brechen, heißt es in der Expertise.

Die Staats- und Regierungschefs der G20-Nationen treffen sich von heute an in Buenos Aires, um unter anderen über die Verkehrs- und Energieinfrastruktur für morgen zu beraten. Zu den Klimaschutzzielen des Übereinkommens von Paris hatten sie sich schon im vergangenen Jahr bekannt. „Dafür reicht es nicht aus, den Verbrennungsmotor durch einen elektrischen Antrieb zu ersetzen. Um das Klimaschutzziel erreichen zu können, braucht es eine Mobilitätswende und die Verzahnung des Verkehrs- mit dem Energiesektor“, sagt Christian Hochfeld, Geschäftsführer von Agora Verkehrswende.

Die Studie enthält für jedes der G20-Länder eine Bestandaufnahme, die Angaben über die Entwicklung der CO2-Emissionen des nationalen Transportsektors sowie über klimapolitische Ziele und Maßnahmen für die Emissionsminderung enthält. Daraus geht hervor, dass sich lediglich drei Länder aus der G20-Gruppe quantitative Ziele für die Emissionsminderung im Verkehrssektor setzen: Deutschland, Frankreich und Japan. Allerdings ist die Zahl jener Länder deutlich größer, die die Elektrifizierung des Personenverkehrs vorantreiben; allein in China wurden im vergangenen Jahr rund 579.000 elektrische Fahrzeuge neu zugelassen. Diese dynamische Marktentwicklung hat allerdings nur dann einen Klimavorteil, wenn Strom aus Wind und Sonne zum primären Energieträger für den Verkehr wird. „Dafür muss regenerativer Strom für den Verkehr zusätzlich erzeugt werden“, sagt Rana Adib, Exekutivsekretärin von REN21. „Die Energiewende im Strombereich ist mit der Verkehrswende zu synchronisieren. Aus diesem Grund legt der Bericht einen Schwerpunkt auf die Notwendigkeit, den Energie- und Verkehrssektor zu koppeln, hierfür Ziele zu definieren und unterstützende Rahmenbedingungen zu schaffen.“

Allerdings gilt auch bei zunehmender Elektrifizierung: Einen einzelnen zielführenden Hebel wird es nicht geben, um den Verkehr klimaneutral werden zu lassen. Es braucht ein Bündel von Maßnahmen, darunter auch solche, über die Konsens noch hergestellt werden muss. Sicher ist jedoch, je länger die Herausforderung verdrängt und nicht angegangen wird, desto radikalere Maßnahmen werden später notwendig sein, damit das Klimaziel nicht verfehlt wird. „Der Bericht kann eine Grundlage für den Diskurs in den G20-Ländern und darüber hinaus sein, um gemeinsam den Verkehr klimaneutral zu gestalten“, sagt Tanja Gönner, Vorstandssprecherin der GIZ. „Er zeigt auch, wie wichtig es ist, dass alle zusammenarbeiten, um im Klimaschutz – und insbesondere im Verkehr – erfolgreich zu sein.“

Quelle

Agora Verkehrswende 2018

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