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pixabay.com | Egor Shitikov | Im Verkehrsektor braucht es konkrete regulatorische Maßnahmen, damit die Energiewende klappt und die Klimaziele 2050 erreicht werden.

© pixabay.com | Egor Shitikov | Im Verkehrsektor braucht es konkrete regulatorische Maßnahmen, damit die Energiewende klappt und die Klimaziele 2050 erreicht werden.

Integriertes Energiekonzept: Erneuerbaren werden für alle Sektoren gebraucht

Das Verkehrsministerium hat eine Studie vorgelegt, in der aufgezeigt wird, wie die Ziele Treibhausgas-Emissionen erreicht werden können. Klar ist, dass erneuerbare Energien dabei nicht nur im Stromsektor eine gewichtige Rolle spielen. Doch auch Flexibilitätsinstrumente werden zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat eine Studie zum Erreichen der Klimaziele in Auftrag gegeben. Sie zeigt, dass es ein integriertes Energiekonzept braucht, um die Reduktionen bei den Treibhausgasemissionen bis 2050 zu erreichen. Dabei müssten erneuerbare Energien in alles Sektoren eingesetzt werden, hieß es vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE am Dienstag. Es war Teil eines Forschungskonsortiums unter Leitung der Rechtsanwaltssozietät Becker Büttner Held (BBH) und der Koordinierung der NOW GmbH, das Leitlinien für die Gestaltung eines solchen integriertes Energiesystems entwickelt hat.

Zunächst seien mögliche Transformationspfade des deutschen Energiesystems entwickelt worden. Da es vom Verkehrsministerium beauftragt ist, lag der Fokus auf einer Gesamtkostenanalyse für die Betreiber im Verkehr. Auch die Handlungsvorschläge für politische, rechtliche und regulatorische Maßnahmen seien mit Fokus des Verkehrssektors erfolgt.

Ausgangspunkt für die Analysen sei das vom Fraunhofer ISE entwickelte Energiesystemmodell „REMod“ gewesen. Im Projekt seien die Wirkung des gesetzten CO2-Einsparzieles, des Zeitpunktes des Kohleausstiegs, des Anteils an batteriebetriebenen Fahrzeugen und weitere Einflussfaktoren in insgesamt 14 Szenarien untersucht worden, so die Freiburger Wissenschaftler. Dabei prognostizierten sie, dass der Strombedarf trotz erheblicher Effizienzanstrengungen bis 2050 weiter steigen werde. Daher würde neben dem Ausbau der Stromnetze auch Flexibilitätsinstrumente wie Stromspeicher und Wärmepumpen stark an Bedeutung gewinnen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Allerdings hätten die Analysen auch gezeigt, dass eine direkte Versorgung der Sektoren Verkehr, Wärme und Industrie allein durch Strom aus kostenoptimaler Sicht nicht sinnvoll ist. wie es von der Kanzlei BBH heißt. Das System könne nicht unbegrenzt Stromspitzen decken, gerade wenn zu Zeiten mit geringer Einspeisung von Photovoltaik und Windkraft und gleichzeitig hoher Nachfrage nach strombasierter Wärme und Mobilität. In diesem Fall könnte grüner Strom aus Wasserstoff oder Methan zur Überbrückung helfen.

Die konkreten regulatorischen Maßnahmen sollten sicherstellen, dass die technologisch-wirtschaftliche Entwicklungen für eine kostengünstige Transformation wirklich herbeigeführt und gesteuert würden. Zudem schlägt BBH eine CO2-Bepreisung auch ein Bonus-Malus-System für Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeuge oder ein Erneuerbare-Energien-Kraftstoffgesetz vor.

Quelle

Der Bericht wurde von
der Redaktion „pv-magazine“
(Sandra Enkhardt) 2019
 verfasst
– der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von Sandra Enkhardt 2019 weiterverbreitet
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magazine“ 02/2019
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