‹ Zurück zur Übersicht
Zulassungszahlen | Bestand an Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeuganhängern nach Zulassungsbezirken zum 1.1.2018

© Zulassungszahlen | Bestand an Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeuganhängern nach Zulassungsbezirken zum 1.1.2018

Ladestationen in Deutschland könnten dreimal mehr Elektroautos bedienen

Hamburg ist Spitzenreiter bei der E-Auto-Quote

Die Deutschen fahren keine Elektroautos, weil es zu wenige öffentliche Ladestationen gibt – so zumindest ein gängiges Vorurteil, das immer wieder gerne herangezogen wird. Die nüchternen Zahlen bestätigen diesen Zusam-menhang nicht. Auf Deutschlands Straßen gab es Anfang Januar 2018 knapp 54.000 E-Autos, denen mehr als 12.000 öffentliche Ladestationen zur Verfügung stehen. Damit kommen auf eine öffentlich zugängliche Ladestati-on, die in der Regel über mehrere Ladepunkte verfügt, im Schnitt gerade einmal 4,5 Elektroautos. Das ergab eine Auswertung des Energieanbieters E.ON1. Zum Vergleich: Die Nationale Plattform Elektromobilität empfiehlt für das Ziel der Bundesregierung von einer Million Elektroautos im Jahr 2022 et-wa 80.000 Ladestationen inklusive Schnellladern – also 12,5 Fahrzeuge pro Ladestation. „Rein rechnerisch betrachtet könnten die bereits installierten Ladestationen also knapp dreimal so viele E-Autos versorgen, wie in Deutsch-land bereits angemeldet sind“, so Victoria Ossadnik, Vorsitzende der Ge-schäftsführung von E.ON Energie Deutschland.

Der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur in Deutschland hat deutlich an Fahrt aufgenommen, nicht zuletzt aufgrund des Förderprogramms der Bundesregierung. Auch Initiativen der Energieanbieter, der Automobilbranche und vieler Kommunen in Deutschland zeigen Wirkung und die Anzahl der La-destationen wächst. „E.ON plant in Europa beispielsweise 180 Ultraschnelllader mit einer Leistung von mindestens 150 Kilowatt und erweitert stetig sein Angebot an Schnellladern mit 50 Kilowatt – nicht nur an deutschen Autobah-nen“, ergänzt Ossadnik. „Uns liegt vor allem auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur in ländlichen Gebieten am Herzen.“

Bayern ist Spitzenreiter bei den absoluten Zahlen
Bei den Zulassungszahlen sowie der bloßen Anzahl der Ladestationen liegt Bayern unangefochten auf Platz Eins: Knapp 13.000 E-Autos sind im Freistaat angemeldet, insgesamt gibt es für sie etwa 2.300 Ladestationen. Das bedeutet allerdings, dass das Bundesland mit 5,6 Elektrofahrzeugen pro Ladestation gleich nach Baden-Württemberg (5,8) das „schlechteste“ Verhältnis von E-Autos und Lademöglichkeiten hat. Vor allem in den bayerischen Metropolen müssen sich mehr E-Mobilisten Ladestationen teilen: Im Großraum München kommen 11,4 E-Autos auf eine öffentliche Ladestation, in Nürnberg sind es 10,2. Zum Vergleich: In Berlin sind es nur 3,7 E-Autos je Ladestation, in Hamburg drei.
Mecklenburg-Vorpommern hat das beste Verhältnis von E-Autos und Ladestationen

Ganz anders sieht es in Mecklenburg-Vorpommern aus: Hier kommen nicht einmal zwei Elektroautos auf eine öffentliche Ladestation. Allerdings gehört das Bundesland auch zu den Ländern mit den wenigsten zugelassenen Elektroautos: Beim Anteil der E-Autos an den insgesamt zugelassenen PKW liegt Mecklenburg-Vorpommern auf dem vorletzten Platz: Nur 0,05 Prozent aller Fahrzeuge im Bundesland fahren rein elektrisch. In Thüringen ist das Verhältnis von E-Autos zu öffentlichen Ladestationen ebenfalls sehr komfortabel. Nur 2,2 Fahrzeuge kommen auf eine Ladestation. In machen Landkreisen haben ortsansässige E-Mobilisten rein rechnerisch sogar eine öffentliche Ladestation für sich: In Eichsfeld und im Kyffhäuserkreis gibt es genauso viele zugelassen E-Autos wie öffentliche Lademöglichkeiten.

Wolfsburg hat die höchste E-Auto-Quote
Betrachtet man die Städte und Landkreise der Bundesrepublik, gibt es einige Regionen, in denen E-Autos deutlich verbreiteter sind als im bundesweiten Durchschnitt, der bei 0,12 Prozent liegt. Absoluter Spitzenreiter mit 0,46 Prozent ist Wolfsburg, die Heimat des e-Golfs. Der überraschende Zweitplatzierte ist im Herzen Deutschlands beheimatet: Im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld fahren 0,41 Prozent aller zugelassenen PKW rein elektrisch. Stuttgart liegt mit 0,40 Prozent auf Platz drei. Insgesamt zeigt sich, dass im Süden anteilig deutlich mehr Elektrofahrzeuge unterwegs sind als in der Mitte oder im Norden des Landes.
Die Ausnahme stellen Hamburg und Berlin dar. Im reinen Bundesländervergleich können die Hanseaten mit 0,18 Prozent den höchsten Anteil reiner Elektroautos an den zugelassenen PKW aufweisen. Bayern und Berlin teilen sich den zweiten Platz (jeweils 0,17 Prozent), dicht gefolgt von Baden-Württemberg mit 0,16 Prozent. Schlusslicht im Ranking ist Sachsen-Anhalt mit 0,06 Prozent.

 Bestand an Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeuganhängern nach Zulassungsbezirken, 1. Januar 2018

Quelle

E.ON Energie Deutschland GmbH | 2018

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren