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pixabay.com | geralt | Obwohl dezentrale Lösungen in vielen Ländern schnell und günstig Zugang zu sauberer Energie schaffen könnten, entfallen darauf weltweit nur 1,3 Prozent der Investitionen.

© pixabay.com | geralt | Obwohl dezentrale Lösungen in vielen Ländern schnell und günstig Zugang zu sauberer Energie schaffen könnten, entfallen darauf weltweit nur 1,3 Prozent der Investitionen.

Nachhaltige Energie für alle – mit mehr internationaler Zusammenarbeit

Die G20-Staaten sind für etwa 80 Prozent der aktuellen CO2-Emissionen verantwortlich. Es liegt damit auf der Hand, dass sie eine besondere Verantwortung haben, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und den Umstieg auf Erneuerbare Energien zu fördern. 

Die Staats- und Regierungschefs der G20 Länder sollten sich beim Gipfel vom 28. bis 29. Juni in Osaka dieser Verantwortung stellen.

Im freiwilligen Aktionsplan für erneuerbare Energien von 2016 einigten sich die G20 grundsätzlich darauf, ihren Kohleverbrauch zu verringern. Dennoch sind öffentliche Exportkreditversicherungen weiterhin stark auf die fossile Energieerzeugung ausgerichtet. Die Japanese Bank for International Cooperation ist beispielsweise bei Investitionen im Kohlesektor besonders aktiv. Problematisch ist außerdem, dass die finanziellen Mittel fast ausschließlich in die klassische netzgebundene Stromversorgung fließen. Obwohl dezentrale Lösungen in vielen Ländern schnell und günstig Zugang zu sauberer Energie schaffen könnten, entfallen darauf weltweit nur 1,3 Prozent der Investitionen.

Wie wichtig die internationale Zusammenarbeit für eine globale Energiewende ist, zeigen auch die bilateralen Energiepartnerschaften, die Deutschland mit einer Reihe von Partnerländern unterhält. Gestützt auf eine umfassende Datenanalyse haben IASS-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler eine Bestandsaufnahme der Ziele, Umsetzung und inhaltlichen Schwerpunkte der Partnerschaften vorgenommen. Das Discussion Paper „Deutschlands Energiepartnerschaften in der internationalen Energiewendepolitik“ liefert erstmals eine umfassende und wissenschaftlich fundierte Analyse zur Gestaltung dieses wichtigen Politikinstruments.

Aufbauend auf den Ergebnissen des Diskussionspapiers wurde im April 2019 ein IASS Policy Brief mit dem Titel „Strengthening International Cooperation for a Global Energy Transition“ auf Englisch und „Stärkung der internationalen Zusammenarbeit für eine globale Energiewende“ auf Deutsch veröffentlicht. 

Darin enthalten sind drei konkrete Handlungsempfehlungen an die Politik, um die internationale Zusammenarbeit zur Förderung einer globalen Energiewende zu stärken:

Empfehlung Nr. 1: Förderung von Investitionen in saubere Energie und Ende der Kohlefinanzierung
Hier sollten die Geberländer aus OECD und G20 eine Vorreiterrolle übernehmen, indem sie die öffentliche Unterstützung von neuen Kohleprojekten beenden und die Anreize für die Entwicklung fossiler Energieversorgung abbauen.

Empfehlung Nr. 2: Stärkere Berücksichtigung von sozioökonomischen Aspekten der globalen Energiewende
Zur Beschleunigung einer globalen Energiewende muss die internationale Zusammenarbeit eine aktive Rolle bei der Erschließung der sozioökonomischen Vorteile von sauberer Energie – zum Beispiel die Entstehung neuer Arbeitsplätze, geringere Luftverschmutzung und weniger Konflikte um Ressourcen – übernehmen. Gleichzeitig müssen aber auch eventuelle Risiken einer globalen Energiewende verstärkt thematisiert werden, damit der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft sozialverträglich gestaltet werden kann.

Empfehlung Nr. 3: Frühzeitige Unterstützung von problemorientierten Energieinnovationen
Die UN-Initiative „Sustainable Energy for all“ (SE4ALL) oder die multilaterale Initiative „Mission Innovation“ sollten gezielt Energieinnovationen in Entwicklungs- und Schwellenländern fördern und die frühe Nachfrage nach neuen Produkten und Dienstleistungen auf diesen Märkten unterstützen.

Quelle

Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) 2019

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