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bmel.de | " Wir fordern sämtliche Lebensmittelhersteller und den Handel von Aldi bis Zott auf, mitzumachen und ihre Produkte mit dem Nutri-Score zu versehen," Luise Molling foodwatch-Expertin

© bmel.de | " Wir fordern sämtliche Lebensmittelhersteller und den Handel von Aldi bis Zott auf, mitzumachen und ihre Produkte mit dem Nutri-Score zu versehen," Luise Molling foodwatch-Expertin

Nährwert-Kennzeichnung mit Ampelfarben kommt

Jetzt ist es amtlich: In Deutschland wird es eine Nährwertkennzeichnung mit den Ampelfarben geben. Bundesernährungsminsterin Julia Klöckner kündigte an, den in Frankreich erprobten Nutri-Score einzuführen.

Der Entscheidung vorausgegangen war eine Verbraucherbefragung, bei der den Befragten verschiedene Modelle vorgelegt wurden. Dabei sprachen sich 57 Prozent der Befragten für die Einführung des Nutri-Score aus. Der Nutri-Score war das einzige Kennzeichnungssystem in Test, das Ampelfarben für eine Bewertung nutzt. Nur 5 Prozent der Befragten bevorzugten das von der Lebensmittelwirtschaft entwickelte Modell, mit dem der Lobbyverband der Lebensmittelindustrie die Einführung des Nutri-Score verhindern wollte. Besonders gut kam der farbige Nutri-Score bei Personen mit Adipositas oder einem Body-Mass-Index über 30 an. Zu diesem Ergebnis war auch eine von foodwatch beauftragte Umfrage bereits gekommen.

Jetzt sind die Unternehmen gefragt

Mit dem Nutri-Score will Klöckner „die gesunde Wahl zur einfachen Wahl machen“. Die Kennzeichnung wird jedoch nur freiwillig eingeführt – anders lassen es die geltenden europäischen Regelungen momentan auch nicht zu. Deshalb kommt es nun auf den Handel und die Hersteller an: Sie müssen dafür sorgen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher in Supermarkt tatsächlich Produkte mit dem Nutri-Score finden. Bundesernährungsministerin Julia Klöcker hat angekündigt, die für die Einführung des Nutri-Score nötigen Schritte bis circa April 2020 abzuschließen. So muss Deutschland die neue Kennzeichnung beispielsweise noch auf EU-Ebene anmelden.

Freiwillige Lösungen reichen nicht

Die Erfahrung zeigt, dass freiwillige Lösungen sich nie ganz durchsetzen. In Frankreich beispielsweise wurde der Nutri-Score bereits vor zwei Jahren eingeführt. Bisher tragen aber lediglich 25 Prozent der Produkte die Kennzeichnung. foodwatch fordert Julia Klöckner daher auf, nun auch den nächsten Schritt zu gehen und sich auf europäischer Ebene dafür einzusetzen, dass die Verwendung des Nutri-Score europaweit zur Pflicht wird.

Der Nutri-Score bezieht neben dem Gehalt an Zucker, Fett und Salz auch Bestandteile wie Ballaststoffe und Proteine in die Bewertung mit ein – sind diese enthalten, verbessert sich die Einstufung. Ampelfarben und Buchstaben von A bis E signalisieren dann eine Gesamtbewertung für das Produkt.  

BMEL/Janine Schmitz/photothek.net | "Als erweitertes Nährwertkennzeichen für Deutschland will ich den Nutri-Score einführen" - Bundesministerin Klöckner bei der Präsentation der Ergebnisse
Quelle

foodwatch 2019

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