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Sachverständige fordern zügigen Kohleausstieg

Bereits vor einem Jahr hatte der SRU detaillierte Vorschläge für die Einleitung des Kohleausstiegs in Deutschland vorgelegt. Nun forderten deren Mitglieder erneut, die ältesten und ineffizientesten Kohlekraftwerke möglichst rasch abzuschalten. HTW-Professor Volker Quaschning zeigt in einem neuen Video die Folgen hoher CO2-Emissionen sehr plastisch auf.

Am Dienstag tagte erneut die Kohlekommission. Im Vorfeld waren mögliche Ausstiegsdaten von 2035 oder 2038 kolportiert worden. Wolfgang Lucht, Mitglied des Sachverständigenraten für Umweltfragen (SRU), erklärte auf der Sitzung, dass die Einhaltung der Klimaschutzziele die Messlatte für den Erfolg der eingesetzten Kohlekommission sei. „Für das Klima ist entscheidend, wie viel CO2 die Kraftwerke insgesamt noch ausstoßen, nicht wann das letzte Kohlekraftwerk vom Netz geht“, sagte er.

Nach Luchts Aussagen könne Deutschland nur einen angemessenen Beitrag zu den weltweiten Klimazielen leisten, wenn die Emissionen aus den Kohlekraftwerken bis zum endgültigen Ausstieg nicht 1500 Megatonnen CO2 überschritten. Momentan sehe es aber mehr danach aus, dass insgesamt noch über 2500 Megawatt CO2 durch die Kohleverstromung emittiert würden.

Auch SRU-Mitglied Claudia Kemfert forderte einen raschen Ausstieg. „Wenn wir jetzt zügig die ältesten und ineffizientesten Anlagen vom Markt nehmen, können wir die restlichen Kohlekraftwerke länger laufen lassen und damit Kosten senken sowie die Versorgungssicherheit erhöhen.“ Der Kohleausstieg müsse zudem von einer innovativen Strukturpolitik in den betroffenen Regionen begleitet werden, so Kemfert weiter.

Der SRU veröffentlichte bereits vor einem Jahr eine Stellungnahme mit dem Titel „Kohleausstieg jetzt einleiten“. Darin machte das Beratergremium der Bundesregierung detaillierte Vorschläge für die Ausgestaltung des Kohleausstiegs. Mit Blick auf das Zwei-Grad-Ziel und eine Emissionsobergrenze von maximal 1500 Megatonnen CO2 haben die Wissenschaftler ihre Berechnungen nochmals aktualisiert (siehe Grafik.)

Volker Quaschning, Professor an der HTW Berlin, hat kürzlich ein anschauliches Video zu den Auswirkungen des Klimawandels veröffentlicht. Er erklärt dabei sehr plastisch, welche dramatischen Folgen der Anstieg der Wasserstände haben kann sowie warum gerade CO2 so gefährlich für die Atmosphäre und damit für das Klima ist.

 

SRU | Der SRU hat seine Berechnungen aktualisiert.pv magazine 03 / 2018
Quelle

Sachverständigenrat für Umweltfragen 2018 | Der Bericht wurde von der Redaktion „pv-magazine“
(Sandra Enkhardt) 2018
 verfasst – der
Artikel darf nicht ohne Genehmigung von Sandra Enkhardt 2018 weiterverbreitet werden!  Mehr Artikel von Sandra Enkhardt |  „pv magazine“ 03/2018 | Online bestellen!

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