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Fotolia.com | Richard-Lister | Der Zugang zu sicherem Trinkwasser gilt allgemein als ein Grundrecht.

© Fotolia.com | Richard-Lister | Der Zugang zu sicherem Trinkwasser gilt allgemein als ein Grundrecht.

Die Trinkwasserkrise in den USA: Zunehmender Mangel an sicherem Trinkwasser

Stark schwankende Wasserqualität beunruhigt die US-Bürger – Ein Bericht von Andrea Blake

Der Zugang zu sicherem Trinkwasser gilt allgemein als ein Grundrecht. In den USA häufen sich allerdings inzwischen Skandale im Bereich der öffentlichen Trinkwasserversorgung die das Vertrauen in die staatliche Qualitätskontrolle erschüttern. An vielen Orten in den USA ist es bereits zu einer Kontaminierung des Trinkwassers gekommen die unter der betroffenen Bevölkerung zu Erkrankungen geführt hat. Besonders für Risikogruppen wie Kinder, Senioren, Kranke und schwangere Frauen sind die Folgen besonders gravierend. Die Effekte werden allerdings meist nicht sofort bemerkt sondern führen durch eine langsame Anreicherung durch Giftstoffe erst im Zeitverlauf zu Problemen.

Um dies zu vermeiden muss jeder Hausbewohner, jedes Unternehmen und jede öffentliche Institution wie etwa Schulen sich um die Sauberkeit des Trinkwassers selbst kümmern. Zu spüren bekamen dies etwa die Anwohner der Gemeinde Flint im US-Bundesstaat Michigan wo 12.000 Kinder erhöhten Bleikonzentrationen im Trinkwasser ausgesetzt wurden. In Deutschland ist die Wasserqualität zwar deutlich höher und die Kontrollen sind hierzulande auch strenger. Doch auch hier gibt es stellenweise bedenkliche Belastungen des Trinkwassers, wie etwa die 2017 bekanntgewordene Belastung des Trinkwassers der bayrischen Gemeinde Emmerting mit dem mutmaßlich krebserregenden Stoff PFOA (Perfluoroctansäure). In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf das Problem und schlagen einen natürlichen, humanen und vor allem umweltfreundlichen Ausweg vor.

Verunreinigungen der Landwirtschaft erschweren die Wasseraufbereitung

Ein vor kurzem veröffentlichter Report der Environmental Working Group (EWG) aus Iowa hat typische Probleme der Versorger bei der Wasseraufbereitung zusammengefasst. Demnach führt die in den USA auf riesigen Flächen betriebene Intensivlandwirtschaft zu mit dem Bakterium E. Coli belasteten Abflüssen von den als Dünger ausgebrachten Fäkalien. In Kombination führen chemische Düngemittel darüber hinaus zu hohen Nitratwerten, welche mit Krebs und einer erhöhten Säuglingssterblichkeit in Verbindung gebracht werden.

E. Coli lässt sich zwar relativ leicht durch eine Chlorung abtöten. Bei sehr hohen Konzentrationen des Bakteriums im Trinkwasser würden aber stellenweise derart hohe Chlorinmengen benötigt, dass die dafür geltenden Grenzwerte nicht mehr eingehalten werden können. Denn Chlorin kann ab einer bestimmten Menge zu gesundheitlichen Problemen führen und auch nur schwach gechlortes Trinkwasser gilt nicht als völlig unbedenklich. Forscher befürchten, dass Chlorin zu Blasen-, Brust- und Rektumkarzinomen führen kann. Zusätzlich sind krebserregende Nebenprodukte der Wechselwirkung zwischen Chlor und Organismen, welche Trihalomethane (TTMs) genannt werden, vorhanden. Iowa ist nicht der einzige Staat, in dem intensive landwirtschaftliche Aktivitäten das Trinkwasser beeinflussen und da fast alle Versorgungsunternehmen im ganzen Land Chlor zur Desinfektion des Trinkwassers verwenden, ist das Vorhandensein von TTMs und Nitraten im Trinkwasser ein landesweites Problem.

In Deutschland kommt Chlor zu Desinfektion des Leitungswassers glücklicherweise deutlich seltener zum Einsatz und auch in deutlich niedrigeren Konzentrierungen. Das liegt unter anderem an den strengeren Auflagen für die Landwirtschaft, mit denen eine Belastung des Wassers etwa durch Gülledünger vermieden werden soll. Es gibt jedoch auch vereinzelt Regionen mit Problemen, die zu einer häufigen und/oder längeren Chlorung des Trinkwassers führen, wie etwa in der Gemeinde Türkheim, wo das Trinkwasser aufgrund einer hohen Bakterienbelastung im letzten Jahr länger mit Chlor versetzt wurde.

Verstöße gegen Auflagen im Umgang mit Wasser

Anfang 2018 veröffentlichte die US-Fachzeitschrift PNAS eine Studie über Verstöße gegen die Trinkwasserbestimmungen der USA. Diese seien ein weit verbreitetes Problem, so die für die Publikation  verantwortlichen Wissenschaftler. Zwischen 6-45 Millionen Menschen seien in den letzten 30 Jahren kontaminiertem Trinkwasser ausgesetzt gewesen, und die Autoren berichten, dass es den Vollzugsbehörden „an einem systematischen Verfahren“ zur Kontrolle und Überwachung der Wasserqualität mangelt. Über 300 Wasserversorger liefern laut den Autoren kontaminiertes Wasser in die Häuser und Schulen einkommensschwacher Familien im Central Valley in Kalifornien. Darüber hinaus verschärfe eine schwere Dürre den Druck auf Kalifornien. Die dortigen Landwirte stehen unter dem Druck, wasserabhängige Nutzpflanzen wie Mandeln und Pistazien noch schneller anzubauen, und ohne entsprechende Vorschriften für die Wassergewinnung investieren die Landwirte in Tiefbrunnen. Diese führten durch Wasserentnahme zu höheren Giftstoffkonzentrationen im Grundwasser. Im Grunde ist dies ein Teufelskreis.

In Deutschland ist das System der Trinkwasserkontrolle glücklicherweise besonders streng und mit einer Dürre müssen wir uns hierzulande zum Glück auch nicht herumschlagen. Die Versorger müssen hierzulande entsprechend der Trinkwasserverordnung mindestens einmal jährlich eine Trinkwasseruntersuchung bei einem befugten Untersuchungsinstitut in Auftrag geben. Die vorgeschriebene Untersuchungshäufigkeit richtet sich nach der täglich abgegebenen Wassermenge und kann in Einzelfällen auch Tests in kurzen Wochenabständen erforderlich machen. Die Konsumenten müssen darüber hinaus wenigstens einmal jährlich über die aktuelle Qualität des Wassers informiert werden. Dies geschieht je nach Region über die Wasserrechnung, über Informationsblätter der Gemeinden oder auf den Webseiten der Wasserversorger.

Gründe der Kontaminierung des Trinkwassers in den USA

Es gibt viele Möglichkeiten, warum das Wasser auch nach dem Verlassen der Aufbearbeitungsanlagen kontaminiert werden kann. Die Bleikontaminationskrise in der US-Stadt Flint in Michigan, ist nur einer von vielen Fällen, die landesweit bekannt wurden. Immer mehr US-Schulen lassen deshalb ihr Trinkwasser testen, oft mit alarmierenden Ergebnissen. Manchmal ist für das Problem die Wasseraufbereitung verantwortlich, manchmal ist es das öffentliche Leitungsnetz und manchmal sind es auch alte Wasserleitungen und Armaturen in Gebäude, die das Wasser verunreinigen.

Wenn der Natural Resources Defense Council darüber berichtet, dass 18 Millionen Amerikaner von bleiverseuchtem Trinkwasser betroffen sind, ist es durchaus kein Alarmismus, von einer nationalen Wasserqualitätskrise zu sprechen.

Gibt es eine natürliche und chemiefreie Lösung?

Es ist lediglich nötig, das Trinkwasser entsprechend gut zu filtern. Die Natur bietet in Form von Kohlenstoff dafür einen exzellenten natürlichen Weg an. Wenn sich dieser Kohlenstoff in einem hochwertigen Wasserfilter befindet, entzieht er dem Trinkwasser praktisch jede Verunreinigung. Dazu gehören auch Desinfektionsnebenprodukte, die Krebs, Blei verursachen können und sogar Mikroben.

Wenn die garantierte Beseitigung von Mikroben Ihr Hauptanliegen ist, dann kann die UV-Reinigung mit ultraviolettem Licht für Wasser sorgen, das nachweislich zu 99,999% keimfrei ist. Dies ist etwa besonders wichtig, wenn Sie mit Kindern, älteren Menschen oder Menschen mit einem geschwächten Immunsystem arbeiten und Sie Gewissheit benötigen, dass Ihr Trinkwasser sicher und immer sauber ist. UV-Licht und Filter sind eine einfache, kostengünstige und umweltfreundliche Lösung.

Die Umkehrosmose ist ein weiteres Verfahren zur Filterung. Dabei wird das Wasser durch eine semipermeable Membran geleitet, welche Viren, Bakterien und chemische Verunreinigungen effektiv entfernt. Umkehrosmose ist besonders nützlich, wenn Ihnen die Wasserquelle unbekannt ist oder sie wissen, dass das Wasser möglicherweise belastet ist.

Wenn Wasserfilter für Sie nicht in Frage kommen, können Sie das Wasser zur Desinfektion auch abkochen. Dies wird von den Menschen bereits seit tausenden von Jahren gemacht, um Keime abzutöten.

Darüber hinaus gibt es auch eine Reihe von Pflanzen, die zur Reinigung des Wassers von Giftstoffen benutzt werden können. So haben Wissenschaftler aus Mexiko etwa einen Wasserfilter auf Korianderbasis entwickelt, mit dem die Belastung durch Schwermetalle wie etwa Blei verringert werden kann. Koriander ist leicht verfügbar, preislich günstig und schon lange als reinigendes Hausmittel bekannt.

Die vielen verschiedenen Arten von Schadstoffen, die das Wasser beeinträchtigen können, erwecken vielleicht den Eindruck eines unlösbaren Problems. Dies ist aber nicht so. Wenn wir unsere Gesundheit, die Gesundheit unserer Kinder, Mitarbeiter, Patienten und Kunden in unsere eigenen Hände nehmen, können wir ganz ohne zusätzlichen Müll für sauberes Trinkwasser sorgen. Auch der Einsatz schädlicher Chemikalien ist dafür völlig unnötig.

bigstock | TarasyukIgor
Quelle

waterlogic | Andrea Blake 2018

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