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pixabay.com | AlexasFotos | Sie sind ein Ärgernis und schädlich für die Umwelt: Viele Millionen weggeworfener Coffee-to-go-Becher verschmutzen Straßen, öffentliche Plätze und die Natur. In Deutschland werden stündlich 320.000 Einwegbecher für Heißgetränke verbraucht, pro Jahr sind es fast drei Milliarden Stück.

© pixabay.com | AlexasFotos | Sie sind ein Ärgernis und schädlich für die Umwelt: Viele Millionen weggeworfener Coffee-to-go-Becher verschmutzen Straßen, öffentliche Plätze und die Natur. In Deutschland werden stündlich 320.000 Einwegbecher für Heißgetränke verbraucht, pro Jahr sind es fast drei Milliarden Stück.

Gift-to-go im Einwegbecher

Wachmacher oder Krankmacher? Der morgendliche Coffee-to-go auf dem Weg zur Arbeit ist im wahrsten Sinne des Wortes heißgeliebt und für viele nicht wegzudenken. Doch der schnelle Energieschub kann Gesundheitsschäden zur Folge haben wie eine aktuelle Studie des Umweltbundesamts zeigt

Wie kann es eigentlich sein, dass so ein Pappbecher nicht durchweicht? Kaffee und Tee selbst über Stunden „in Form“ hält? Wer sich so einen Einwegbecher schon einmal genauer angesehen hat, der weiß: sie sind von innen beschichtet. Diese Innenbeschichtung aus Kunststoff enthält sogenannte per- oder polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS). Problematisch: Diese PFAS können die Gesundheit schädigen, wenn sie in den Körper gelangen. Die chemischen Substanzen können sich an Proteinen im Blut sowie der Leber und Niere anlagern.

In der aktuellsten deutschen Umweltstudie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen wurden PFAS im Blut von fast allen Untersuchten festgestellt. Die möglichen Folgen reichen von einem gesteigerten Infektionsrisiko und höheren Cholesterinwerten bis hin zu einer verringerten Impfwirkung oder Untergewicht bei Babys.

Dabei liegt die Lösung so nahe – und zwar zu Hause im eigenen Küchenschrank: So oft wie möglich auf Einwegbecher verzichten und Mehrwegbecher nutzen, beispielsweise aus Edelstahl oder Porzellan. Alternativ kann jedes Heißgetränk auch klassisch vor Ort aus einer Tasse getrunken werden oder man setzt auf Cafés und Restaurants, die mit Anbietern von Mehrwegbecher-Pfandsystemen kooperieren. Systeme wie ReCup etwa – hier kauft man seinen Kaffee in einem bepfandeten Mehrwegbecher und bringt ihn beim nächst gelegenen Café-Partner wieder zurück. Das schützt nicht nur die Gesundheit, sondern schont gleichzeitig die Umwelt.

Denn: Pro Minute werden in Deutschland 5.300 Einwegbecher für Kaffee, Tee und Co. verbraucht. Im Jahr ergibt das einen Abfallberg aus 2,8 Milliarden Bechern!

Die neuen Erkenntnisse erhöhen den Druck auf die Regierung, den Verbrauch von klimaschädlichen und krankmachenden Verpackungen zu reduzieren.

Die Deutsche Umwelthilfe fordert: Große Coffee-to-go-Ketten, Bäckereien und Kantinenbetriebe müssen endlich ein flächendeckendes System mit Mehrwegpfandbechern aufbauen. Wir brauchen eine verpflichtende gesetzliche Mehrwegquote! 

  • Umweltbundesamt: „Schwerpunkt: PFAS. Gekommen, um zu bleiben“ | Das Magazin „Schwerpunkt“ des Umweltbundesamtes widmet sich in jeder Ausgabe relevanten Themen im Bereich Umweltschutz. Es erscheint halbjährlich. In der Ausgabe 1-2020 betrachtet das UBA die Chemikalien mit dem Kürzel PFAS: per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen. Diese Chemikalien werden in vielen Anwendungen für ihre wasser-, fett- und schmutzabweisende Funktion genutzt. So sind Coffee-to-go-Becher oft mit PFAS beschichtet, genau wie wasserabweisende Outdoor-Textilien. Auch in Feuerlöschschäumen sind diese Chemikalien enthalten. Insgesamt gibt es 4.700 verschiedene Stoffe, deren Auswirkungen auf Mensch und Umwelt großteils unerfoscht sind. PFAS sind sehr beständig und mobil. Sie verteilen sich über Wind und Wasser über den ganzen Globus und reichern sich in Wasser, Böden und Lebewesen an – auch im Menschen. Das Schwerpunkt-Magazin zeigt auf: Was sind PFAS genau? Wie werden sie genutzt? Wie gelangen sie in die Umwelt? Und was kann man gegen die Stoffe unternehmen?
Quelle

Deutsche Umwelthilfe 2020

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