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Global Food Report: In fünf Gängen zur nachhaltigen Welternährung

Während die Bevölkerung und der Bedarf an Nahrungsmitteln stetig zunehmen, müssen die Treibhausgase aus der Landwirtschaft drastisch reduziert werden, um die Klimaziele zu erreichen. Ein neuer Bericht des World Resources Institute zeigt, wie sich in 30 Jahren zehn Milliarden Menschen nachhaltig ernähren können.

Auf dem Speiseplan des Klimagipfels in Katowice stehen hauptsächlich Fleischgerichte. Damit geht die UN-Konferenz, die eigentlich das Klima retten soll, mit schlechtem Beispiel voran. Während die Delegierten ihre Cheeseburger verspeisen, liefert ein Bericht des Washingtoner World Resources Institute (WRI) weitere Argumente dafür, dass Fleisch nicht zu einer Klimakonferenz passt.

Denn durch Landnutzungsänderungen und Landbewirtschaftung wird schon heute ein Viertel aller Treibhausgasemissionen verursacht, gleichzeitig leidet weltweit jeder Neunte an Unterernährung.

Und das Problem wird sich noch verschärfen: Bis 2050 wird die Weltbevölkerung auf beinahe zehn Milliarden Menschen anwachsen. Im selben Zeitraum müssen sämtliche Emissionen auf netto null gesetzt werden, um die Erderwärmung bei 1,5 Grad zu begrenzen.

Zwischen dem heutigen Angebot und dem zukünftigen Bedarf klaffen also große Lücken. Um alle Menschen zu ernähren, werden im Jahr 2050 laut dem Bericht 56 Prozent mehr Kalorien als 2010 gebraucht – und damit auch mehr Fläche. Selbst wenn der Trend steigender Produktivität anhält, bräuchte man dafür weitere 593 Millionen Hektar Land. Das entspricht mehr als der gesamten Fläche der Europäischen Union.

Das hat Folgen für das Klima. Denn durch diesen Landnutzungswandel und die gesteigerten landwirtschaftlichen Aktivitäten würden 15 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalent freigesetzt werden. Das sind 15 Milliarden Tonnen Treibhausgase mehr, als für das Einhalten des 1,5-Grad-Limits ausgestoßen werden dürfen, und immer noch elf Milliarden Tonnen zu viel für das Zwei-Grad-Ziel.

Ernährung und Klimaschutz sind vereinbar

Dass es möglich ist, alle Menschen zu ernähren und gleichzeitig das Klimaziel zu schaffen, zeigt nun der neue Bericht des World Resources Institute. Die Studie liest sich wie ein Fünf-Gänge-Menü, das aus mehreren Gerichten besteht.

Als ziemlich großes Häppchen vorweg soll zunächst die wachsende Nachfrage nach Nahrungsmitteln abgebremst werden. Dafür müsse man die Lebensmittelverschwendung reduzieren und fleischbasierte Ernährungsstile in pflanzenbasierte umwandeln.

„Das bedeutet aber nicht, dass wir alle Vegetarier werden müssen“, betont Craig Hanson, einer der Hauptautoren der Studie, am heutigen Mittwoch auf der Klimakonferenz in Katowice, wo die Studie vorgestellt wird. „Wenn die 20 Prozent der Bevölkerung, die eine besonders fleischlastige Ernährung haben, ihren Fleischkonsum um 40 Prozent senken würden, können wir unser Ziel erreichen.“

 

pixabay.com | Quangpraha | Reisfeld in Vietnam - Schon heute wird fast die Hälfte der bewachsenen Erdoberfläche für landwirtschaftliche Zwecke genutzt.
Quelle

Der Bericht wurde von
der Redaktion „klimareporter.de“ (Svea Busse) 2018 verfasst – der Artikel
darf nicht ohne Genehmigung (post@klimareporter.de) weiterverbreitet werden! 

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