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WikimediaCommons | remistokopf | Das Kernkraftwerk Fessenheim am Oberrhein ist endgültig heruntergefahren worden. Bis es demontiert ist, werden aber noch Jahrzehnte vergehen.

© WikimediaCommons | remistokopf | Das Kernkraftwerk Fessenheim am Oberrhein ist endgültig heruntergefahren worden. Bis es demontiert ist, werden aber noch Jahrzehnte vergehen.

AKW werden weltweit weniger

Die Statistiken der International Atomic Energy Agency (IAEA) zeigen für das erste Halbjahr 2020 ein weiteres Schrumpfen der weltweiten AKW-Zahl.

Drei große AKW wurden endgültig abgeschaltet. Null wurden in Betrieb genommen und mit dem Bau von null AKW wurde begonnen. Doch worauf steuert Bayern zu? fragt Raimund Kamm, Vorsitzender des bayerischen Landesverbandes Erneuerbare Energien.

In Frankreich wurden laut IAEA/PRIS im ersten Halbjahr 2020 die beiden Reaktoren in Fessenheim am Rhein stillgelegt und in den USA das AKW Indian Point-2. Für den langfristigen Umweltschutz ist es aber laut Kamm besonders wichtig, dass keine AKW-Baustelle eröffnet wurde. Dies bestätige erneut, dass sogar ohne Einpreisung der Folgekosten für die Atomrisiken und den Atommüll der Strom aus neuen AKW mit rund 12 Cent je Kilowattstunde nicht wettbewerbsfähig ist. So hoch solle beispielsweise der Lieferpreis für Strom aus dem im Bau befindlichen AKW Hinkley Point C in England sein. Und dieser Preis soll jährlich weiter steigen. Hingegen kostet der Strom aus neuen Großanlagen der Photovoltaik oder Windkraft nur noch 3 – 6 Cent je Kilowattstunde. Und diese Preise sinken für die jeweils neuen Anlagen weiter.

In Deutschland ist infolge der Coronakrise gerade in den Monaten April, Mai und Juni der Stromverbrauch um rund zehn Prozent gesunken. Auch hierdurch stieg der Anteil des Erneuerbare-Energie-Stroms an der Öffentlichen Stromversorgung auf den Rekordwert von gut 55% im ersten Halbjahr (Quelle).

Bayern macht sich immer abhängiger von Stromimporten

Bayern habe im ersten Halbjahr nach vorläufigen Aussagen keine einzige neue Windkraftanlage in Betrieb genommen. Ein bayerischer Ersatz des wegfallenden Atomstroms, der einmal über zwei Drittel des Stromverbrauchs in Bayern ausgemacht habe, wird durch die Söder-Regierung verhindert. Zwar habe der PV-Ausbau nach vieljähriger Flaute endlich wieder etwas angezogen. Doch in den kurzen, dunklen und kalten Wintermonaten ist der Stromverbrauch hoch und die Stromerzeugung durch PV niedrig. Kamm: “Deswegen ist der Windkraftausbau genauso wichtig wie der PV-Ausbau. Und in eineinhalb Jahren verliert das vorletzte bayerische AKW, der Block C in Gu*ndremmingen, seine Betriebsgenehmigung. Oder will Söder eine Laufzeitverlängerung erpressen?”

Quelle

FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager
und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V. | Raimund Kamm (2020

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