BAYERs MONSANTO-Übernahme: Ein schwarzer Tag für die Welternährung
Der Worst Case ist eingetreten: BAYER übernimmt für 66 Milliarden Dollar MONSANTO. Damit entsteht der mit Abstand größte Agro-Konzern der Welt.
Die Geschäftszahlen von 2015 zugrunde gelegt, kommen beide Unternehmen zusammen auf einen Umsatz von 23,1 Milliarden Dollar. Damit kann niemand aus der Branche mithalten. Die frisch vermählten Paare SYNGENTA/ChemChina und DUPONT/DOW folgen mit weitem Abstand (14,8 bzw. 14,6 Milliarden), und auf Rang vier landet abgeschlagen BASF mit 5,8 Milliarden.
Bei den Pestiziden erreichen BAYER und MONSANTO zusammen einen Marktanteil von rund 25 Prozent, beim Saatgut für gentechnisch veränderte und konventionelle Ackerfrüchte einen von rund 30 Prozent. Allein die Gen-Pflanzen betrachtet, erreichen die beiden Gesellschaften vereint mit weit über 90 Prozent sogar eine klare Monopol-Stellung.
„Mit der Übernahme von MONSANTO durch BAYER erreicht die Konzentration auf dem Agro-Markt einen neuen Höhepunkt. Schlüsselelemente der Nahrungsmittelkette liegen nun in der Hand eines einzigen Konzerns. Die LandwirtInnen müssen sich nun auf höhere Preise einstellen und haben überdies weniger Auswahl. Zudem dürfte sich der Innovationsstau der Branche, vor allem bei den Herbiziden, noch einmal zuspitzen“, kritisiert Toni Michelmann von der Geschäftsstelle der COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN (CBG).
Auch die Verbraucherschutzorganisation SumOfUs spricht sich gegen den MONSANTO-Kauf aus. „Die Übernahme ist eine Bedrohung für unsere Lebensmittelversorgung und für alle Bauern und Bäuerinnen auf der Welt“, so Anne Isakowitsch. „Es sei daher kein Wunder, dass über 500.000 unserer Mitglieder eine Petition gegen die Übernahme unterzeichneten. Umso empörender, dass die Übernahme entgegen aller Verbraucherinteressen nun in trockenen Tüchern scheint.“
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Bayers Monsanto-Übernahme: BUND warnt vor marktbeherrschender Stellung auf dem Gentechnik- und Pestizid-Markt
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht in der Übernahme von Monsanto durch Bayer enorme Risiken für Umwelt, Verbraucher und die bäuerliche Landwirtschaft. „Sollten die Kartellbehörden die Fusion durchwinken, würde der neu entstehende Megakonzern eine marktbeherrschende Stellung im Bereich Saatgut, Gentechnik und Pestizide bekommen. Damit würde auch sein politischer Einfluss auf die Gesetzgebung steigen. Der Konzern würde künftig verstärkt diktieren wollen, was Landwirte anbauen und welche Produkte auf dem Markt verfügbar sind. Auch die Umwelt würde durch noch mehr Monokulturen und weitere Gentechpflanzen leiden“, sagte die BUND-Gentechnikexpertin Heike Moldenhauer.
Für Monsanto sei der Zeitpunkt für den Verkauf des Konzerns gut gewählt. „Monsanto hat einen guten Deal gemacht. Bayer kauft eine Firma, die ihre besten Tage hinter sich hat. Vor allem das umstrittene Totalherbizid Glyphosat, das einen Großteil seines Umsatzes ausmacht, und der rigide Gentechnik-Kurs haben Monsantos Ruf weltweit nachhaltig ruiniert“, sagte Moldenhauer.
„Die Bayer AG unterwirft sich einem enormen Risiko. Für die geplante Übernahme muss sich das Unternehmen hoch verschulden und setzt damit seine Existenz aufs Spiel. Ein Scheitern der Agrarsparte des Konzerns würde auch seine Pharma-Sparte mit in den Abgrund ziehen“, sagte die BUND-Gentechnikexpertin. © BUND 2016
Quelle
Coordination gegen BAYER-Gefahren e.V. (CBG) 2016 | BUND 2016