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Better Energy | Auf dem Dach des ersten Wohngebäudes ist eine 109 Kilowatt Photovoltaik-Anlage installiert, die den Strom und die Wärme für die Versorgung der Bewohner produziert.

© Better Energy | Auf dem Dach des ersten Wohngebäudes ist eine 109 Kilowatt Photovoltaik-Anlage installiert, die den Strom und die Wärme für die Versorgung der Bewohner produziert.

Energieautarker Wohnkomplex wird mit 100% Photovoltaik und Wasserstoff versorgt

Das solare Wasserstoffprojekt in Vårgårda ist in dänisch-schwedischer Partnerschaft von Better Energy und Nilsson Energy umgesetzt worden. 

Im ersten Schritt werden 30 Wohnungen komplett mit Photovoltaik und gespeichertem Wasserstoff versorgt. In der Endstufe sollen es 172 Wohnungen in sechs Wohnkomplexen sein.

Better Energy und Nilsson Energy können den ersten Erfolg ihres solaren Wasserstoffprojekts im schwedischen Vårgårda verkünden. Ein Block mit 30 Wohnungen werde komplett durch Solarenergie und Wasserstoff versorgt, teilten die Unternehmen am Mittwoch mit. Mit dem Projekt – das nach den Unternehmensangaben der erste energieautarke Wohnkomplex weltweit – soll der Kombination von erneuerbaren Energien und nachhaltigem Bauen auf die Sprünge helfen. Nach der Fertigstellung und der vollständigen des Komplexes sollen insgesamt 172 Wohnung in sechs Gebäudekomplexen komplett autark mit Photovoltaik und Wasserstoff versorgt werden.

Die Bewohner seien komplett unabhängig – vom Stromnetz, externen Wärmequellen und schwankenden Strompreisen, so die Unternehmen aus Dänemark und Schweden weiter. Die benötigte Energie – Strom und Wärme – für das ganze Jahr werde allein von den Solarmodulen auf den Dächern der Wohnkomplexe produziert. Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des ersten Gebäudes habe eine Leistung von 109 Kilowatt, erklärte ein Sprecher von Better Energy auf Anfrage von pv magazine. Die Photovoltaik-Anlage für die Versorgung des gesamten energieautarken Wohnkomplexes werde eine Leistung von 659 Kilowatt haben.

Da aber auch in Schweden nicht Tag und Nacht die Sonne scheint, benötigt man eine Langzeitspeicherlösung. Dabei haben sich die Kooperationspartner für die Speicherung des überschüssigen Solarstroms in Form von Wasserstoff entschieden. Wasserstoffgas habe den größten Energiegehalt aller Brennstoffe, wodurch in kleinen Mengen Wasserstoff eine große Menge Energie gespeichert werden könne, hieß es weiter. In dem Photovoltaik-Wasserstoff-System könne die Energie der Sonne genutzt und für die spätere Nutzung langfristig gespeichert werden. Der Wasserstoff werde dabei auf 300 bar komprimiert und in einem Druckspeicher gespeichert. Bei Bedarf könne er über eine Wasserstoff- Brennstoffzelle wird effizient in Strom umgewandelt werden, heißt es von den Unternehmen. Als Abfallprodukte des ganzen Prozesses entstünden lediglich Sauerstoff und reines Wasser.

„Ironischerweise beinhaltet unsere Lösung die grenzenlose Energie der Sonne und das einfachste, leichteste und am häufigsten vorkommende Element der Erde, den Wasserstoff“, sagt Nicolai Faaborg Andresen von Better Energy. „Die Ressourcen und Technologien befinden direkt vor unserer Nase. Wir kombinieren sie einfach auf eine neue, saubere und äußerst effiziente Weise.“ Nach Ansicht der dänisch-schwedischen Kooperationspartner eignet sich die solare Wasserstoff-Lösung nicht nur im Städtebau. Sie habe auch in abgelegenen Gemeinden und Regionen viele Vorteile.

Ihre Lösung nennen Better Energy und Nilsson Energy „Renewable Energy (RE) 8760“. Die Partner setzten ein anderes Projekt mit dieser Lösung im Sommer im schwedischen Mariestad um. Dabei kombinieren sie eine 250 Kilowatt-Photovoltaik-Anlage mit einem NMC-Batteriespeicher. Wenn dieser eine Ladezustand von 80 Prozent erreicht, dann beginn in diesem Projekt die Produktion des Wasserstoffs, der dann Brennstoffzellen-Pkw zur Verfügung gestellt wird. Die Investitionssumme für dieses Projekt bezifferte Better Energy mit 1,43 Millionen Euro.

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „pv-magazine“ (Sandra Enkhardt) 2018 verfasst – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von Sandra
Enkhardt 2018
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von Sandra Enkhardt
 |  „pv
magazine“ 03/2018
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