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Knappe Ressource Wasser: Schneemangel wird zu Verteilungskämpfen führen

Der Alpenexperte Bruno Abegg von der Universität Innsbruck prophezeit für die Zukunft häufiger „ein weißes Band in grüner Landschaft“.

Die Pisten der Skiorte könnten nur noch notdürftig beschneit werden, so Abegg im Interview mit der Wochenzeitung DIE ZEIT. Diese Entwicklung habe verheerende Auswirkungen: „Sie müssen sich mal vorstellen, was da an Geld vernichtet wird. Aber es steht eben viel auf dem Spiel. Deshalb wird versucht, mit allen technischen Möglichkeiten an Schnee zu kommen.“

Wasser in Schnee zu verwandeln „ist extrem energie- und kostenintensiv“, sagt Abegg. Da die Klimaerwärmung in tiefen und mittleren Lagen die Schneesicherheit verringere, werde es dort schwieriger, genügend Schnee zu produzieren – auch weil es an Wasser mangelt: „Manche Regionen haben heute schon große Mühe, Nachschub für die Beschneiung aufzutreiben. Das kann in trockeneren Gebieten zu einem Verteilungskampf führen. Man wird versuchen, alles auszureizen, Bächen mehr zu entnehmen, als erlaubt ist. Dann muss die Infrastruktur ausgebaut werden: mehr Kanonen, mehr Pumpen, mehr Leitungen, mehr Speicherseen und so weiter. Es wird sich die Frage stellen, welche Regionen sich die Investitions- und Betriebskosten noch leisten können.“

Die Folge wird laut Abegg sein, dass viele Skigebiete im Alpenraum schließen müssen. Denn die Tendenz sei klar: „Mit der Erwärmung wird der erste Schnee in Zukunft öfter Verspätung haben.“

Quelle

DIE Zeit Nr. 2 vom 7.1.2016 – Vorabmeldung

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