Kriege und Klimawandel sind größte Herausforderungen für Hungerbekämpfung
Welthungerhilfe stellt Jahresbilanz 2018 vor
Die Folgen von Kriegen und Klimawandel bestimmten die Arbeit der Welthungerhilfe 2018. Die Zahl der Hungernden hat in den letzten Jahren ebenso zugenommen wie die Zahl der Flüchtlinge weltweit. Immer mehr Menschen fliehen vor Gewalt und verlieren in Folge des Klimawandels die Grundlage für eine nachhaltige Ernährung und sichere Existenz. „Viele Menschen haben keine Reserven und Widerstandskräfte mehr für die zunehmenden Wetterextreme. Dürren, Überschwemmungen und Stürme vernichten Felder und Vieh und verschärfen den Hunger.
Die Ärmsten des Südens tragen die Hauptlast für ein Problem, das vor allem die reichen Länder des Nordens verursacht haben. Die Bekämpfung des Klimawandels ist eine Frage der Gerechtigkeit. Es gibt genügend Ressourcen, um alle Menschen ausreichend zu ernähren“, betont Marlehn Thieme, Präsidentin der Welthungerhilfe.
Die schlechte Sicherheitslage in vielen Projektländern erschwert den Zugang zu den Menschen in Not und stellt die Welthungerhilfe vor große Herausforderungen. „Ganze Regionen sind bei Kämpfen von der Außenwelt abgeschnitten und Kriegsparteien verhindern die Einfuhr und den Transport von Hilfsgütern. Schulen und Krankenhäuser werden gezielt bombardiert. Obwohl der Bedarf an Hilfe weltweit zunimmt, werden die Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeiter zunehmend gefährlicher und die Unterstützungsmöglichkeiten für die Menschen in Not immer stärker eingeschränkt“, warnt Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe.
Im Jahr 2018 standen der Welthungerhilfe 213,6 Millionen Euro im Kampf gegen Hunger und Armut zur Verfügung. Die Spendeneinnahmen lagen bei 54,9 Millionen Euro. Die öffentlichen Geber stellten 155,4 Millionen Euro für die Projektarbeit bereit. Der Anteil der Bundesregierung betrug mehr als 50 Prozent, der größte Einzelgeber war das BMZ mit 38,6 Millionen Euro. Burundi, Liberia und Syrien / Türkei erhielten die höchste Projektförderung.