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pixabay.com | geralt | Schneller als der Mensch: künstliche Intelligenz

© pixabay.com | geralt | Schneller als der Mensch: künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz hilft beim Kampf gegen Klimawandel

Das Experten-Netzwerk „Climate Change AI“ veröffentlicht eine Analyse der Einsatzmöglichkeiten – und will Unternehmer und Investoren aus aller Welt ansprechen.

Wie sich künstliche Intelligenz (KI) zur Bekämpfung des Klimawandels einsetzen lässt: Dazu hat das Experten-Netzwerk „Climate Change AI“, eine Gruppe von 22 Wissenschaftlern aus akademischen Einrichtungen und Industrie-Ingenieuren, eine umfassende Analyse veröffentlicht. Das Netzwerk hat prominente Mitglieder wie Yoshua Bengio, kanadischer Computerspezialist und Pionier für künstliche neuronale Netze. Mit dabei sind auch zwei Wissenschaftler des Berliner Klimaforschungsinstituts MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change): Felix Creutzig, Leiter der MCC-Arbeitsgruppe Landnutzung, Infrastruktur und Verkehr, und Forscher Nikola Milojevic-Dupont.

Das 50-seitige Papier, das diverse Anwendungsmöglichkeiten von KI beschreibt, ist jetzt auf der Website des Netzwerks (www.climatechange.ai) verfügbar (Direkt-Download hier). Eine vorläufige Version wurde bereits im Juni dieses Jahres in Umlauf gebracht, auf einem Workshop der International Conference on Machine Learning in Los Angeles, USA. Die nun grundlegend überarbeitete Analyse wird mit zusätzlichen digitalen Materialien ergänzt. Zudem gibt es ein Diskussionsforum, das Experten für KI und für Bereiche wie Energie, Landwirtschaft und Katastrophenschutz zusammenbringen soll.

Die Autoren konzentrieren sich auf das maschinelle Lernen („machine learning“), einen wichtigen Zweig der künstlichen Intelligenz. Dabei geht es darum, aus Daten zu lernen, Muster zu finden und Lösungen viel schneller zu optimieren als bisher durch Menschen möglich. „Machine learning kann helfen, Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren und die Gesellschaft widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu machen“, sagt David Rolnick von der University of Pennsylvania, der die Erstellung des Papiers koordinierte. „Es kann helfen, bessere Batterien zu entwickeln, Heiz- und Kühlsysteme effizient zu steuern, die Auswirkungen von Klimawandel auf Satellitenbildern zu verfolgen und vieles mehr.“

Die Autoren betonen: Maschinelles Lernen ist kein Selbstläufer. Jede einzelne Anwendung erfordert das Miteinander zahlreicher Akteure. „Es ist gut, dass sich die KI-Szene inzwischen für das Thema Klimaschutz interessiert“, betont MCC-Wissenschaftler Creutzig. „Da ist viel Fortschritt in Sicht, der sowohl öffentlichen Verwaltungen und Verbrauchern als auch der Industrie helfen wird. Und KI wird großen Einfluss darauf haben, wie wir künftig Wohnraum und Verkehrswege in Städten planen.“

Das Netzwerk bereitet nun einen noch größeren Workshop im Dezember vor, auf der diesjährigen „Conference on Neural Information Processing Systems“ in Vancouver, Kanada. Ziel ist es, Forscher, Unternehmer und Investoren aus der ganzen Welt anzusprechen.

Quelle

MCC | Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change 2019

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