‹ Zurück zur Übersicht
Fotolia.com | jah_unit

© Fotolia.com | jah_unit | Tschernobyl

Tschernobyl-Baustopp abgewendet

Marode und gefährlich: Der havarierte Kraftwerksblock 4 in Tschernobyl braucht knapp 29 Jahre nach der Reakorkatastrophe dringend einen neuen Einschluss.

Trotzdem ist die endgültige Finanzierung der längst überfälligen neuen Reaktorhülle noch nicht gesichert.

Deutschland finanziert den Bau der neuen Schutzhülle um das zerstörte Atomkraftwerk Tschernobyl weiter mit. Wie aus dem Sachstandsbericht des Umweltministeriums zur „Sanierung des Sarkophags in Tschernobyl“ hervorgeht, sind bis zum Jahr 2017 rund 16 Millionen Euro in der Finanzplanung der Bundesregierung vorgesehen. 2015 und 2016 sollen jeweils rund 7,6 Millionen Euro fließen, die restliche Summe folgt dann 2017. Im vergangenen Herbst hatte noch ein Baustopp für Anfang dieses Jahres gedroht. Im Laufe des Jahres 2014 hatte sich gezeigt, dass noch 615 Millionen Euro benötigt werden, um die atomare Altlast sicher einzuschließen.

Um das Geld durch die internationale Gemeinschaft aufzubringen, wurde für das kommende Frühjahr eine Geberkonferenz einberufen. Dort sollen 100 Millionen Euro eingesammelt werden. Den akut drohenden Baustopp zum Jahresende hatte die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung EBRD abgewendet, indem sie Anfang Dezember zusätzlich 350 Millionen Euro für die Bauarbeiten bereitstellte. Nach einem Vertrag zwischen der Ukraine und dem Westen sind die G-7-Gruppe und die EU-Kommission für die Mittelbereitstellung verantwortlich, im Gegenzug hatte die Ukraine eingewilligt, die noch intakten Reaktoren 1 und 2 in Tschernobyl im Jahr 2000 stillzulegen.

Öffentlich gemacht hat die Finanzplanung des Bundes der linke Bundestagsabgeordnete Hubertus Zdebel. Demnach ist die Bundesrepublik gemäß der bisherigen Zusagen mit ingesamt 109 Millionen Euro amChernobyl Shelter Fund und dem damit verbundenen Nuclear Safety Account Ukraine beteiligt, aus dem das Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente in Tschernobyl finanziert wird. Bis Juli 2014 seien vom deutschen Anteil etwa 93 Millionen Euro geflossen. Bis 2017 fließen dann noch die schon erwähnten 16 Millionen.

Den kompletten Hintergrund können Sie hier weiterlesen

Foto/Montage: KRA | klimaretter.info | Die neue Schutzhülle um den havarierten Block 4 soll riesig werden. So riesig, dass die Kirche Notre-Dame darin Platz finden würde. Falls die Hülle jemals fertig wird.
Quelle

KLIMARETTER.INFO | Jörg Staude | Nick Reimer 2015

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren