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Fotolia.com | JuergenFaelchle | Ein Tempolimit einzuführen, würde - abgesehen von ein paar zusätzlichen Radarfallen - nicht viel kosten.

© Fotolia.com | JuergenFaelchle | Ein Tempolimit einzuführen, würde – abgesehen von ein paar zusätzlichen Radarfallen – nicht viel kosten.

Ein Tempolimit schützt die Freiheit der anderen

Auf den Autobahnen vieler Länder fährt es sich wunderbar entspannt. Anders als in Deutschland drängelt niemand bei Tempo 150, weil er noch schneller fahren will. Der Verkehrsfluss ist ruhiger und gleichmäßiger. Allein aus diesem Grund stellt sich die Frage: Warum kein Tempolimit von 130 Stundenkilometern auf Deutschlands Autobahnen, wie es nun die SPD fordert? Von Kirsten Bialdiga

Ein Tempolimit einzuführen, würde – abgesehen von ein paar zusätzlichen Radarfallen – nicht viel kosten. Es würde aber nebenbei ein paar Tonnen CO2 einsparen, einige schwere Unfälle verhüten und den meisten Autofahrern – eben jenen die nicht rasen wollen – ein Gefühl größerer Sicherheit vermitteln.

Des weiteren würde ein Tempolimit der Autoindustrie helfen bei ihrem ohnehin fälligen Paradigmenwechsel von immer leistungsstärkeren Motoren hin zu sparsameren Modellen und intelligenten Verkehrssystemen der Zukunft. Die den Autokonzernen dann mit Sicherheit weiterhin die gewohnt hohen Margen bescheren.

Dank eines Tempolimits würde für Autokunden zugleich der Anreiz sinken, bei der PS-Prahlerei künftig noch mithalten zu wollen. Wer will schon ein Auto kaufen, das mehr als 200 Stundenkilometer fährt, wenn er dies ohnehin nicht ausreizen kann?

Bleibt die FDP mit ihrem Argument, ein Tempolimit von 130 Stundenkilometern würde die individuelle Freiheit einschränken. Aber welch‘ armselige Form der Freiheit ist es, die sich darin ausdrückt, so schnell Auto zu fahren, wie es nur geht? „Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt“ – dieses Zitat des Philosophen Immanuel Kant wird auch von Liberalen gern zitiert. Wer einmal einen Drängler auf der Autobahn hinter sich hatte, weiß, wovon die Rede ist. 

Quelle

Rheinische Post | Presseportal 2019 | Kirsten Bialdiga 2019

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