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EU: Bis 2025 jedes dritte AKW vom Netz

Etwa ein Drittel der derzeit aktiven 145 europäischen Atomkraftwerke wird bis 2025 ihr reguläres Laufzeitende erreichen, dazu gehören vor allem zehn französische und alle sieben verbliebenen deutschen Anlagen sowie britische und schweizerische Reaktoren.

Wissenschaftler sollen sich deshalb stärker mit der bisher ungeklärten Zukunft des radioaktiven Atommülls beschäftigen: Fünf Forschungsinstitute haben sich zu einem sogenannten Kompetenz-Cluster für nuklearen Rückbau und Entsorgung zusammengeschlossen, das ab Freitag interdisziplinär an Möglichkeiten zur Endlagerung arbeiten will.

Darunter sind das Karlsruher Institut für Technologie, die Duale Hochschule Baden-Württemberg in Karlsruhe sowie das Institut für Kern- und Energietechnik und die Materialprüfungsanstalt der Universität Stuttgart. Auch Mitarbeiter der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission sowie das Schweizer Paul-Scherrer-Institut sind an dem Cluster beteiligt.

Der AKW-Rückbau und die Entsorgung des Strahlenmülls stellen eine riesige technologische Herausforderung dar. Nach der Abschaltung vergehen bis zur „grünen Wiese“ etwa 30 Jahre, eine Lösung zur Endlagerung der radioaktiven Abfälle ist bislang noch nicht gefunden. Die bisherigen Lager – zwölf an AKW-Standorten plus je eines in Gorleben (Niedersachsen), Ahaus, Jülich (beide Nordrhein-Westfalen) und Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) – sind nur für 40 Jahre genehmigt.

Ist bis dahin keine Dauerlösung gefunden, muss der Atommüll vielleicht vorübergehend an andere Standorte gebracht oder in andere Behälter umgeladen werden. Das gilt als teure, langwierige und unsichere Prozedur. Die europaweit gebildeten Rückstellungen betragen rund 150 Milliarden Euro, benötigt werden jedoch voraussichtlich 268 Milliarden Euro, so die Europäische Kommission.

Quelle

Der Artikel wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (ogro) 2016 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!

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