Medienarbeit und Unterrichtsmaterialien der INSM
Teil 4 der INSM-Reihe
Medienkooperationen
Netzwerkrecherche hat in Kooperation mit Transparency International, der Otto-Brenner-Stiftung und der TU Dortmund im Jahr 2013 die Kurzstudie „Gefallen an Gefälligkeiten – Journalismus und Korruption“ verfasst. Darin werden unter anderem die Medienkooperationen der INSM mit der Wirtschaftswoche und Die Zeit analysiert.
Zum Beispiel sind in der Medienpartnerschaft mit der Wirtschaftswoche das „Städteranking“, „Bundeländerranking“ und der „Deutschland-Check“ entstanden, die vom IW erstellt worden sind. So werden im „Städteranking“ die wirtschaftsstärksten Städte Deutschlands gekürt. Die Partnerschaft wurde Ende 2012 allerding beendet, „weil die [INSM] ihre Positionen und ihre eigene Politische Botschaft in der Berichterstattung der Wirtschaftswoche nicht repräsentativ gefunden habe“.
Durch Medienpartnerschaften generiert die INSM Glaubwürdigkeit, da sie selber nicht als Lobbyverband in den Vordergrund kommt, sondern ihre Botschaft über seriöse und unabhängige Journalisten verbreitet. Viele „unabhängige“ Experten wirtschaftsnaher und wirtschaftsfinanzierter Institute (IW, EWI, RWI u.a.) liefern Inhalte in Form von Studien, Umfragen und Rankings im Auftrag der INSM, die dann an die Medien weitergegeben werden.
Wissenschaftliche Studien über die großen Vorteile der Erneuerbaren Energien, im Klimaschutz, für die Versorgungssicherheit oder dass sie heute die kostengünstigste Energiequelle geworden sind, verbreitet die INSM so gut wie gar nicht. Dabei gibt es viele Forschungsstudien, die dies seit Jahren belegen und von hochanerkannten Forschungseinrichtungen wie verschiedene Fraunhofer Forschungseinrichtungen, dem Forschungsverbund Erneuerbare Energien, weltweit anerkannte Klimaforschungsinstitute oder vom Deutschen Institut für Wirtschaft (DIW) erarbeitet und vielfach veröffentlicht wurden. So entsteht natürlich eine einseitige Mediendarstellung, die sich vielfach vor allem in den Leitmedien und Kommentaren der sogenannten Berliner Hauptstadt Medien wiederspiegelt.
Unterrichtsmaterialien
Aber nicht nur die öffentlichen Medien werden von der INSM mit einseitigen Informationen gefüttert: Auch Unterrichtmaterialien werden in die Schulen gebracht und so schon Kinder auf die marktwirtschaftliche und Erneuerbare Energien feindliche Denkweise der INSM geprägt.
So war die INSM für das Lehrerportal wirtschaftschule.de verantwortlich, das 2014 von IW Medien übernommen worden ist und von IW JUNIOR unterstützt wird.
Das Portal möchte „Lehrerinnen und Lehrer bei der Vorbereitung ihres Unterrichts zum Thema Wirtschaft“ unterstützen. Unter den Themengruppen „Haushalte & Geld“, „Unternehmen & Markt“, „Staat & Wirtschaftspolitik“, „Globalisierung & Europa“ und „Arbeitsmarkt & Berufsorientierung“ werden Lehrer Unterrichtmaterialien zur Verfügung gestellt.
Auf der Internetseite Wirtschaft und Schule, wofür das IW verantwortlich zeigt, gibt es auch Informationen über Energie (z.B. Stromversorgung oder Erneuerbare Energien)
Alle Informationen sind immer nach dem alten Muster, dass Erneuerbare Energien zu teuer seien gegenüber konventionellen Energien, nicht verlässlich seinen und man deshalb noch konventionelle Kraftwerke bräuchte. Es wird der Ressourcenverbrauch bei der Herstellung der Erneuerbare Energien Technologien als großes Problem dargestellt. Dagegen wird verschwiegen, dass auch konventionelle Technologien, wie Kohle- oder Kernkraftwerke beim Bau der Techniken hohe Materialverbräuche haben und zudem auch bei der Brennstoffbereitstellung, die es bei Erneuerbare Energien mit Ausnahme der Bioenergien ja überhaupt nicht gibt.
Damit erreichten INSM und IW schon in der Schule eine einseitige Darstellung zu Lasten der Erneuerbaren Energien, sofern sich engagierte Lehrer nicht auch anderweitig informieren.
- Teil 1: Die Kampagnen der Initiative neue soziale Marktwirtschaft gegen das EEG
- Teil 2: Wer ist die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)
- Teil 3: Wer ist das Institut für Wirtschaft (IW)?