Methan-Emissionen wachsen schnell
Die Konzentration von Methan in der Atmosphäre ist in den letzten 20 Jahren schneller angestiegen als in den Zeiten davor und nähert sich seit 2014 den Szenarien mit hohen Treibhausgasemissionen.
Dieses Ergebnis veröffentlichte jetzt eine Wissenschaftlergruppe aus Frankreich, den USA und Australien in der Fachzeitschrift Environmental Research Letters. Besonders seit 2007 habe die Methan-Konzentration dabei – nach einer Zeit der Stagnation von 2000 bis 2006 – teilweise um das Zehnfache schneller zugenommen als zuvor.
Aufgrund der Unsicherheiten, das globale Methan-Bugdet zu bestimmen, sind die genauen Gründe für den raschen Anstieg unklar, räumen die Wissenschaftler ein. Robert Jackson von der Universität Stanford sagte gegenüber dem Magazin Bizz energy, dass der Methananteil in der Atmosphäre schwer messbar sei. Teilweise liege das an den vielen unterschiedlichen Quellen, aus denen das Gas entweiche.
Neuere Untersuchungen legen laut der Studie aber nahe, dass die größten Anteile des zusätzlichen Methans aus der Landwirtschaft stammen und kleinere aus dem Einsatz fossiler Brennstoffe sowie aus Mooren. Angesichts des globalen Rückgangs der fossilen CO2-Emissionen in den letzten drei Jahren spielen nach Ansicht der Forscher die zunehmenden Methan-Emissionen eine immer größere Rolle im Klimaschutz, besonders bei der Einhaltung des Zwei-Grad-Limits.
Rapider Methananstieg gibt Rätsel auf | Methan ist das zweitstärkste Klimagas nach Kohlendioxid. Trotzdem spielt es in der Klimadebatte eine untergeordnete Rolle. Jetzt schlagen zwei Studien Alarm: Der Methan-Gehalt in der Atmosphäre ist seit 2007 drastisch angestiegen. Die Forscher suchen nach Gründen und einer Gegenstrategie. Von Benjamin von Brackel
Quelle
Der Bericht wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (jst) 2016 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!