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© Depositphotos | almir1968 | Seit 2013 sind in Dänemark Öl- und Gasheizungen in Neubauten, ab 2016 auch der Einbau im Bestand verboten.

Deutschland braucht die Grünen – jetzt!

Seit mindestens fünf Jahren stoppt der Ausbau der Energiewende. Die große Koalition ist zu feige, um ein Kohle-Ausstiegs-Gesetz zu beschließen. Seit fünf Jahren in Folge sind deshalb die Treibhausgase hierzulande kaum noch gesunken, 2016 sogar leicht gestiegen.

Die Regierungen in Island und Costa Rica geben bekannt, dass ihre Länder den notwendigen Umstieg auf 100% erneuerbare Energien geschafft oder schon in wenigen Jahren geschafft haben: Island überwiegend mit Geothermie und Costa Rica mit Wasserkraft, Windenergie und der Sonnenenergie. Schwedens Regierung ist überzeugt, die 100- prozentige Energiewende bis 2040 zu schaffen, hat soeben Schwedens Energieminister Ibrahim Baylan auf der Weltwindkonferenz in Malmö betont.

Und Deutschland, das angebliche Musterland der Energiewende?

Seit mindestens fünf Jahren stoppt der Ausbau der Energiewende. Unsere meisten Häuser und die allermeisten Autos sind noch immer Energiefresser, sogar der Ausbau des erneuerbaren Stroms ist nahezu ausgebremst. Die große Koalition ist zu feige, um ein Kohle-Ausstiegs-Gesetz zu beschließen. Seit fünf Jahren in Folge sind deshalb die Treibhausgase hierzulande kaum noch gesunken, 2016 sogar leicht gestiegen.

Der US-Energieminister – ein Klimawandel-Leugner – macht sich deshalb zurecht über die deutschen „Klima-Heuchler“ lustig. Peinlich für ein Land, dessen Parlament im Jahr 2000 das Erneuerbare-Energien-Gesetz beschloss und damit die Voraussetzung schuf, den Preis für Solarstrom seither um über 90% zu senken.

Dieses „Preis-Wunder“ ist das größte Entwicklungsgeschenk, das Deutschland den Armen unserer Welt je gemacht hat. Solarstrom ist Sozialstrom, der heute in armen, aber sonnenreichen Ländern bereits für unter drei Cent je Kilowattstunde produziert werden kann.

Eine Studie der „Agora Energiewende“ hat jetzt aufgezeigt, was nach der Bundestagswahl im Herbst 2017 geschehen muss, um die Klimaschutz-Ziele der Bundesregierung noch zu erreichen:

  1. Beschluss für einen raschen Kohle-Ausstieg
  2. CO2-Steuer für den Verbrauch von Benzin, Kohle, Gas und Öl
  3. E-Mobilität fördern
  4. Energiebedarf insgesamt reduzieren – vor allem im Gebäude- und Verkehrsbereich.

Nur mit diesen Maßnahmen könne die deutsche Energiewende bis 2050 noch geschafft werden. Schon bis 2030 – so Agora – müsse sich der Öko-Energie-Anteil verdoppeln.

Das heißt: 60% des Stroms muss dann erneuerbar produziert werden (heute etwa 36%) und mindestens 30% des allgemeinen Energieverbrauchs (heute etwa 15%). Die Verbrennung von Kohle, Gas und Öl müsse sich bis dahin halbieren.

„Sonst sind die Ziele nicht zu erreichen“, sagt Agora-Chef Patrick Graichen. In der E-Mobilität fordert Agora zehn bis zwölf Millionen E-Autos bis 2030 auf Deutschlands Straßen.

Die Regierungen der Milliarden-Völker China und Indien kommen zurzeit mit der Energiewende schneller voran als Deutschland oder die EU. Das zeigt, dass die Energiewende hauptsächlich eine Frage des politischen Willens ist.

Was heißt diese Erkenntnis für die nächste Bundestagwahl im September 2017? Wir brauchen eine neue Bundesregierung, an der die Grünen beteiligt sind. Ob rot-grün oder schwarz-grün ist dabei ziemlich egal. Hauptsache: die Grünen sind dabei.

Das Zehn-Punkte-Programm der Grünen für die Bundestagswahl hat alle Agora-Forderungen  auf der Agenda. Es zeigt, dass grün die einzige Partei ist, welche den Klimaschutz wirklich ernst nimmt. Die neue schwarz-gelbe Koalition in NRW und die große Koalition in Berlin beweisen, dass Koalitionen ohne die Grünen für den Klimaschutz nichts bewirken.

Doch die deutschen Wähler sind zu 90% für mehr Klimaschutz. Das ist die Chance an der Wahlurne für die Überlebensfrage unserer Generation.

  • KLIMARETTER.INFO „Rebellion gegen Grünen-Spitze“ | Basisgrüne wehren sich gegen den Vorschlag der Parteispitze, ins Wahlprogramm einen Kohleausstieg bis 2037 zu schreiben. Sie wollen am Wochenende auf dem Parteitag das Jahr 2025 durchsetzen und verweisen auf jüngste Parteitagsbeschlüsse. Unterstützung bekommen sie von Umweltverbänden. Von Benjamin von Brackel mehr
Quelle

FRANZ ALT 2017

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