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Klimagipfel-Webseite bewirkt Emissions-GAU

Laut Studie der University of Edinburgh erhöht sich Rechenleistung durch Multi-Media-Inhalte.

Der aktuell im brasilianischen Belém stattfindende Klimagipfel verschärft die Klimakrise, wenn auch nur marginal. Neben unzähligen klimaschädlichen Flügen, mit denen Regierungschefs und Delegationsmitglieder in die Stadt im Amazonasgebiet fliegen, sorgt laut Forschern der University of Edinburgh auch die Homepage der Konferenz für eine Belastung des Klimas. Details sind in „PLOS Climate“ publiziert.

Zehnmal mehr Emissionen frei

Zwischen 1995, als die erste Konferenz der Vertragsparteien (COP) stattfand, und 2024 stiegen die durchschnittlichen Emissionen der anlässlich der Konferenz veröffentlichten Webseiten um mehr als 13.000 Prozent an. Diese Seiten verursachen bis zu zehnmal mehr CO2-Emissionen als durchschnittliche Internetseiten, unterstreichen die Wissenschaftler. Dieser Anstieg sei zum Teil auf die enorme Zunahme der Rechenleistung und der Internetnutzung zurückzuführen.

Die Forscher haben Daten aus Web-Archiven analysiert, um die Veränderungen des CO2-Fußabdrucks von COP-Webseiten über einen Zeitraum von 30 Jahren zu bewerten. Laut ihren Ergebnisse sind die Emissionen bis zur COP14 im Jahr 2008 relativ niedrig geblieben. Pro Aufruf einer solchen Webseite wurden damals nur 0,02 Gramm CO2 frei.

Seit der COP15 sind die Emissionen jedoch stark gestiegen. Pro Besuch sind es im Durchschnitt mehr als 2,4 Gramm, bei einigen noch deutlich mehr, so die Experten aus Schottland. Laut dem Team stößt eine durchschnittliche Webseite pro Seitenaufruf inzwischen 0,36 Gramm CO2 aus. Der Anstieg resultiere aus der zunehmenden Verwendung von Inhalten auf den COP-Seiten, die eine höhere Rechenleistung erfordern, wie etwa Multimedia-Dateien.

Zehn Bäume brauchen ein Jahr

Die Seitenaufrufe während der COP3 im Jahr 1997, dem ersten Jahr, für das Daten verfügbar sind, verursachten Emissionen in Höhe von 0,14 Kilogramm, was in etwa der Menge entspricht, die ein ausgewachsener Baum in zwei Tagen absorbieren kann. Um die Menge, die allein durch die Besuche der COP29-Homepage ausgestoßen wurde – 116,85 Kilogramm – zu kompensieren, brauchten rund zehn Bäume ein ganzes Jahr. Das entspräche einer Steigerung von mehr als 83.000 Prozent. Für die jetzt laufende COP30 wagen die Forscher noch keine Prognose.

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „pressetext.com“ (Wolfgang Kempkens) 2025 verfasst – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung weiterverbreitet werden! 

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