Der lange Fluss des Lebens
Weisheiten und Einsichten
Edition C.G. JUNG / Ausgewählt von Franz Alt
Mehr anzeigen»Das sogenannte Leben ist eine kurze Episode zwischen zwei großen Geheimnissen, das doch nur eines ist«, schreibt C. G. Jung einmal. Wie kaum ein anderer beschäftigte er sich zeitlebens mit Fragen nach dem Sinn und Verlauf des menschlichen Daseins.
Dieser Band versammelt die wichtigsten seiner Gedanken rund um »den langen Fluss unseres Lebens« vom Geheimnis der Geburt bis hin zu Grenzerfahrungen und zur Versöhnung mit dem Tod – der großen Aufgabe der zweiten Lebenshälfte.
„Die Gedanken C. G. Jungs über den langen Fluss des Lebens steigern die Lust zu leben, denn sie versöhnen mit dem Tod. Die Versöhnung mit dem Tod beginnt, wenn wir uns in der Tiefe als künftig Sterbende akzeptieren lernen. Das ist die alles entscheidende Aufgabe in der zweiten Lebenshälfte, die schon in der ersten Lebenshälfte vorbereitet werden kann. Die Angst vor dem Tod bringt viele Menschen um ihr Leben. Doch Leben und Tod sind dem Menschen zumutbar.
Vom langen Fluss des Lebens« haben wir etwas verstanden, wenn wir so leben lernen, dass wir unsere Sterbestunde als Stunde der Auferstehung vorbereiten. Das ägyptische wie auch das tibetanische Totenbuch lehren uns und ebenso alle Religionen: Wir leben nicht, um zu sterben, wir sterben, um in der geistigen Welt zu leben. Diese Erkenntnis ist die Kunst des Hinüberreifens.
Kann man das Sterben üben? Ja, jeden Abend beim Einschlafen kann man das Loslassen üben.“ Franz Alt, Aus dem Vorwort
C.G. JUNG „Der lange Fluss des Lebens“ – Weisheiten und Einsichten | Patmos Verlag | Leseprobe
Rezension von Margarete Leibig im „JungJournal“
Der Patmos Verlag schreibt zu diesem Buch: „Das Wichtigste von C.G.Jung zum Thema Leben und Sterben“. Und in der Tat, in dieser kleinen Ausgabe, die Franz Alt, der Journalist und Buchautor, zusammengestellt hat, sind Texte zum Nachdenken, Nachspüren und zum Meditieren von C.G. Jung, die das Leben an sich meinen.
„Das sogenannte Leben ist eine kurze Episode zwischen zwei großen Geheimnissen, das doch nur eines ist“, schreibt C.G.Jung (1875-1961).
Wie kaum ein anderer Arzt, Psychotherapeut und Begründer der Analytischen Psychologie, beschäftigt sich C.G. Jung zeitlebens mit Fragen nach dem Sinn und dem Verlauf – dem Fluss – des menschlichen Daseins. „Soweit wir zu erkennen vermögen, ist es der einzige Sinn der menschlichen Existenz, ein Licht anzuzünden in der Finsternis des bloßen Seins“.
Die Texte sind in 3 Kapitel unterteilt
- Im ersten Teil lesen wir Texte „Vom Fluss des Lebens“, über Lebenszeit und Lebensfülle, Kindheit und Jugend. „Es ist der Sinn meiner Existenz, dass das Leben eine Frage an mich hat“, so Jung.
- Der zweite Teil wird genannt: „Die unerbittlichen Forderungen des Lebens“, das Erwachsensein, vom ehrlichen Bemühen und vom provisorischen Leben, vom Bewusstwerden, und von religiösen Erfahrungen.
„Es gibt eine schöne alte Legende von einem Rabbi, zu dem ein Schüler kam und fragte: „Früher gab es Menschen, die Gott von Angesicht gesehen haben; warum gibt es sie heute nicht mehr?“ Da antwortete der Rabbi, „Weil sich heute niemand mehr so tief bücken kann.“ Man muss sich schon etwas bücken, um aus dem Strom zu schöpfen.“
- Die Mitte des Lebens ist der Beginn des dritten Teils, in dem es um Alter und Tod geht. Es umfasst den Weg, „dem Tod entgegenlaufen“ und auch Themen zum Leben nach dem Tod.
„Gründe für mehr als gewöhnliche Todesangst braucht man heutzutage ja nicht zu suchen. Sie liegen auf der Hand, und dies um so mehr, als alles sinnlos verschwendete und in die Irre gegangene Leben ebenfalls den Tod bedeutet.
Manche humorvolle Gedanken von C.G.Jung haben mich auch berührt:
„Leider kommt die mythische Seite des Menschen heutzutage meist zu kurz. Er kann nicht mehr fabulieren. Damit entgeht ihm viel; denn es ist wichtig und heilsam auch von den unfasslichen Dingen zu reden. Das ist wie eine
Gespenstergeschichte, bei der man am Kaminfeuer sitzt und eine Pfeife raucht.“
Ich empfehle das kleine Buch sehr gerne weiter. Franz Alt ist es gelungen, Texte auszuwählen, die eine Einladung zum Nach-denken, Nach-spüren und zum Meditieren sind.
So auch der Jung´sche Satz, der den Abschluss des Buches bildet:
„Die entscheidende Frage für den Menschen ist: Bist du auf Unendliches bezogen oder nicht? Das ist das Kriterium seines Lebens.“
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