Deutsche Stromwende angeblich besser mit mehr Erdgas
Eine McKinsey-„Studie“, die nur oekonews.at analysiert
Andere Medien haben unkommentiert jene Presseaussendung von McKinsey zitiert, die behauptet, die Stromwende sei mit mehr Wasserstoff in mehr Ergaskraftwerken um 20% billiger.
Auf Seite 60, der vorletzten vor dem zweiseitigen Schluss-„Ausblick“ der „Studie“ wird es konkret:
„Vor 2035 gehen wir von einem konventionellen Betrieb aus, der bis 2040 komplett auf
einen CO2-armen Betrieb umgestellt wird.“ Im Klartext: Weitere 10 Jahre Erdgas-Ausbau und ab 2040 noch immer nicht CO2-frei!
Was den Ausschlag gegeben hat, sich in das Werk zu vertiefen, sind zwei sofort ins Auge stechende Besonderheiten
- Erstens die häufig verwendeten Verklausulierungen bzw. Neu-Begriffe, wie etwa Molekülstrategie, disponibles Kraftwerksportfolio etc.
- Zweitens die angenommenen Preise bzw. enormen Preisspannen für H2, Haushaltsstrom und CO2-Zertifikate.
Fazit: Nachdem Enregiefragen so komplex sind, ist die Verlockung groß, ein wenig an mehreren Schräubchen da und dort zu drehen. Und schon kommt ein signifikant anderes Ergebnis heraus.
oekonews.at bleibt daher wach und kritisch. Dasselbe wünschen wir Ihnen auch.
Wer weitere Aspekte und Überlegungen zur „Studie“ kennenlernen möchte, liest die Kommentare am Ende des Artikels im pv-magazin: „McKinsey: Weniger Erneuerbare und mehr Gaskraftwerke könnten die Energiewende billiger machen“